Der Finanzinvestor Cerberus ist von einem massiven Abfluss von Kundengeldern aus seinen Hedge-Fonds betroffen. Die Anleger hätten zuletzt 5,5 Mrd. Dollar oder 71 Prozent der Hedge-Fonds-Mittel abgezogen, berichtete das "Wall Street Journal".
Der Grund seien zum einen die Unzufriedenheit mit hohen Anlageverlusten, zum anderen der eigene Geldbedarf der Kunden. "Wir wurden von dieser Reaktion überrascht", schrieben demnach Cerberus-Chef Stephen Feinberg und Mitbegründer William Richter in einem Brief an die Anleger.
Cerberus zählte vor der Krise zu den erfolgreichsten Finanzinvestoren. Vor allem der Vorstoß in die Autoindustrie kam die Firma jedoch teuer zu stehen. Cerberus hatte rund 14 Mrd. Dollar in die Übernahme des Autobauers Chrysler und der Mehrheit an der früheren GM-Finanzierungssparte GMAC investiert.
Im Zuge der Insolvenz von Chrysler und der massiven staatlichen Hilfen für GMAC verlor Cerberus die Kontrolle über beide Unternehmen und ging faktisch leer aus. Nachdem sich Anfragen von Investoren häuften, die ihre Mittel aus den Hedge-Fonds abziehen wollten, setzte Cerberus im Sommer eine Umstrukturierung in Gang, bei der Anleger auch aussteigen können. Auf das Hedge-Fonds-Geschäft entfiel der Zeitung zufolge bisher etwa ein Drittel der Cerberus-Mittel.