Österreich hat die niedrigste Quote in der EU. In Wien indes steigt die Zahl.
Die Zahl der Arbeitslosen in Österreich (vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) ist nach mehreren Monaten des Anstiegs im Dezember 2011 leicht gesunken. Die Arbeitslosenrate lag im letzten Monat des Jahres bei 8,2 Prozent. Das war ein geringfügiger Rückgang um 0,1 Prozentpunkte zum Vorjahr.
In Österreich waren Ende Dezember 360.583 Menschen ohne Job - ein Rückgang um 0,8 Prozent im Jahresvergleich. 304.753 Menschen waren bei den Arbeitsämtern als arbeitslos vorgemerkt, das waren 2.474 oder 0,8 Prozent mehr als vor einem Jahr, hier gab es auch am Jahresende einen weiteren Anstieg. Die Zahl der Schulungsteilnehmer sank aber um 9 Prozent oder 5.518 auf 55.830 - ergibt zusammen 360.583. Das gab das Sozialministerium am Montag nach vorläufigen Daten bekannt. Jeder vierte Arbeitslose hatte eine Einstellungszusage bei einem Unternehmen.
Nach Berechnung der EU-Statistik ist laut Sozialministerium Österreich nach wie vor das Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in der Union. Nach dem letztverfügbaren EU-Monatswert (Oktober) lag Österreichs EU-Quote bei 4,1 Prozent.
Gegen den Trend: Mehr Arbeitslose in Wien
Entgegen dem Bundestrend ist in Wien die Arbeitslosigkeit im Dezember gestiegen: Ende des Monats suchten 92.541 Personen eine Beschäftigung. Das sind um 4,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2010, informierte das AMS Wien in einer Aussendung am Montag. Gesunken ist hingegen die Zahl der Menschen in Schulungen: Im Vormonat nahmen 20.696 Betroffene das Angebot in Anspruch. Das sind um 6,2 Prozent weniger als im Dezember des Vorjahres.
Nimmt man Arbeitslose und Schulungen zusammen, so ist die Zahl der Personen ohne Job um 2,6 Prozent gestiegen. "Sehr stark gestiegen ist auch die Zahl der Jungen, die auf den Arbeitsmarkt drängen", erklärte AMS Wien-Chefin Claudia Finster in der Aussendung.
Bei den 20- bis 24-Jährigen würden gut 1.000 Personen mehr eine Stelle suchen als noch vor einem Jahr. Das bedeutet einen Zuwachs von 11,1 Prozent in dieser Altersgruppe. Bei den 25- bis 44-Jährigen wurde ein vergleichsweise geringeres Plus von 2,7 Prozent registriert. Zeitgleich seien im vergangenen Monat von den Betrieben 8,2 Prozent weniger offene Stellen gemeldet worden als im Vergleichsmonat 2010.
Unterscheidet man nach Branchen, so ist die Arbeitslosigkeit im Dezember vor allem in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie (plus 9,7 Prozent) und Handel (plus 7 Prozent) gestiegen. Beim AMS wird dies auf die steigende Zahl der Arbeitskräfte in diesen Bereichen zurückgeführt. Weniger Jobsuchende gab es in der Baubranche (minus 4,5 Prozent) und in der Produktion (minus 2 Prozent).