Umsatz stieg im ersten Quartal um 28 Prozent auf 170 Mio. Pfund.
Die Chiphersteller Texas Instruments (TI) und STMicro können die Branchenkrise nicht abschütteln. Der US-Konzern TI erlitt im ersten Quartal einen Umsatzrückgang, rechnet aber bald wieder mit einem Anziehen der Nachfrage. Der europäische Rivale STMicro verbuchte den sechsten Quartalsverlust in Folge. Bei STMicro schlug neben der Nachfrageschwäche auch das kostspielige Aus einer Partnerschaft mit dem schwedischen Netzwerkbauer Ericsson zu Buche.
Anders als die alteingesessenen Konkurrenten profitiert dagegen der aufstrebende britische Chipdesigner ARM ungebrochen vom Boom bei Smartphones und Tablet-Computern.
TI wies am Montagabend einen Umsatzrückgang von 7 Prozent auf 2,9 Mrd. Dollar (2,2 Mrd. Euro) aus. Das auch auf Einsparungen setzende Unternehmen steigerte aber dennoch den Gewinn binnen Jahresfrist überraschend kräftig um 37 Prozent auf 362 Mio. Dollar. Der Ausblick blieb aber verhalten. "Die Kunden bleiben im Allgemeinen vorsichtig, vor allem was die Bestellungen für das Lager angehen", sagte TI-Finanzchef Kevin March der Nachrichtenagentur Reuters. Für das zweite Quartal peilt der Intel- und Infineon-Rivale einen Gewinn je Aktie zwischen 37 bis 45 Cent an nach 30 Cent zu Jahresbeginn. Beim Umsatz rechnet TI mit 2,93 bis 3,17 Mrd. Dollar.
Neben der Konjunkturflaute macht vielen Chipherstellern der Wandel in der Computerbranche hin zu den kleineren Tablets und den beliebten Smartphones zu schaffen. TI stellt Chips für diverse Branchen von der Energiewirtschaft über die Verbraucherelektronik bis hin zur Autoindustrie her. Im November hatte der Konzern angekündigt, das wenig ertragreiche Geschäft mit Mobilfunk-Prozessoren einzudampfen und 1700 Stellen abzubauen.
STMicro litt auch unter den Kosten für die Auflösung des Handychip-Joint-Ventures ST-Ericsson, das der Konzern mit Ericsson betrieben hat. Im ersten Quartal grenzte der Hersteller von Chips für Autos, Computer und Handys seinen Verlust auf 171 Mio. Dollar von 176 Mio. Dollar vor einem Jahr leicht ein. Der Umsatz lag mit 2,01 Mrd. Dollar aber knapp unter dem Vorjahresniveau. Im März hatten STMicro und Ericsson ihre Partnerschaft beendet. Die Suche nach einem Käufer war gescheitert.
Der auf Chip-Design für Smartphones und Tablets spezialisierte Entwickler ARM schlug sich deutlich besser. Der anhaltende Boom nach diesen mobilen Geräten lässt die Kassen des Unternehmens klingeln. Der bereinigte Vorsteuergewinn kletterte den Angaben von Dienstag zufolge um 44 Prozent auf 89,4 Mio. Pfund (104,4 Mio. Euro). Der Umsatz legte um 28 Prozent auf 170,3 Mio. Pfund zu. Die Anleger freute dies: ARM-Aktien gewannen in London mehr als sieben Prozen
ARM verkauft Lizenzen für seine Chip-Designs an Hersteller wie Samsung oder QualcomM. Den Großteil des Umsatzes macht die Firma in Dollar. Daher wirkte sich auch die Dollar-Stärke positiv auf die Quartalsbilanz aus. Seit Anfang des Jahres ist der Dollar fast sieben Prozent zum Pfund gestiegen.
Von ARM entwickelte Chips stecken mittlerweile in fast allen Smartphones weltweit, auch im iPhone von Apple sowie in Samsungs Galaxy. Die Geschäfte von ARM laufen wegen seiner Dominanz bei Smartphones und Tablets daher auch insgesamt besser als die der Branche. Rund ein Drittel aller Geräte der Unterhaltungselektronik verfügt über einen von ARM entwickelten Halbleiter.