Grundrisse des Programms könnten schon an diesem Dienstag stehen.
Griechenland und die Kontrolleure der Gläubiger des Landes setzen am Samstag die Verhandlungen über die Bedingungen für neue Hilfskredite fort. Athen hofft auf einen raschen Abschluss der Gespräche, damit der Weg für ein neues Hilfsprogramm frei wird. Die Grundrisse des Programms könnten schon an diesem Dienstag stehen, berichtete die Athener Presse am Samstag.
Danach müssten das griechische Parlament sowie die Volksvertretungen einiger anderer Staaten der Eurozone dies billigen. Viel Zeit hat Athen nicht mehr: Bis zum 20. August muss der Euro-Staat Geld bekommen, um 3,2 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen zu können.
Spaltung der griechischen SYRIZA-Partei immer wahrscheinlicher
Eine Spaltung der griechischen Regierungspartei SYRIZA wird immer wahrscheinlicher. "Am Bruch wird (Regierungschef Alexis) Tsipras schuld sein", sagte der Anführer des linken Parteiflügels, Panagiotis Lafazanis, der Athener Wirtschaftszeitung "Kefalaio" (Samstagsausgabe). Nach den Worten von Lafazanis schließt das Parteiprogramm der SYRIZA neue Sparmaßnahmen aus.
Sollte Tsipras ein neues Sparprogramm einführen, würde er damit nach Ansicht des linken Flügels die Einheit der Partei gefährden. "Nur mit der Rückkehr zu einer nationalen Währung wird das Land aus dem Sumpf herauskommen", fügte Lafazanis hinzu. Gemeint ist damit die Wiedereinführung der früheren griechischen Währung, der Drachme - und damit die Abkehr vom Euro in dem Krisenland.
Tsipras' Partei wird von einem Richtungsstreit erschüttert. Im Parlament hatte im Juli der linke SYRIZA-Flügel - fast jeder vierte Abgeordnete - zweimal gegen Reform- und Sparmaßnahmen gestimmt. Die Reformprogramme konnten damals nur mit den Stimmen der Opposition gebilligt werden. Sollten die laufenden Gespräche über ein neues Hilfsprogramm mit den Vertretern der Gläubiger erfolgreich abgeschlossen werden, könnte es in den kommenden Tagen zu einer neuen Abstimmung zwischen Tsipras und den Abweichlern kommen. Die griechische Presse nennt das mögliche Votum schon jetzt einen "Showdown".