Abstimmung

AUA: Betriebsrat macht Angebot zur Einigung

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Betriebsrat: Personal zu weitreichenden Zugeständnissen bereit.

Wende im Tauziehen zwischen AUA-Vorstand und -Belegschaft? Das Bordpersonal der Airline stimmte einem mit Personalvertretern ausgearbeiteten Sparpaket zu. Betriebsrats-Chef Karl Minhard nannte das Paket "eine Riesen-Chance für die AUA". Gleichzeitig lehnte das Bordpersonal in einer Internet-Abstimmung den Betriebsübergang auf Tyrolean ab. 96,4 Prozent stimmten dagegen.

Details zu dem neuen Spar-Vorschlag sollen am Dienstag auf einer Pressekonferenz präsentiert werden.

Laut AUA-Pressesprecher Michael Braun konnten am Montag alle Flüge stattfinden. Zwar haben sich auch heute Piloten "unfit to fly" gemeldet, aber man habe genug Ersatzpiloten gefunden, die eingesprungen sind, so Braun. Zudem seien Stand-by-Piloten im Einsatz.

AUA-Chef Jaan Albrecht will bis Ende Mai den Piloten "ihre Sorgen nehmen", wie Braun sagte. In 20 Treffen, zu denen jeweils bis zu 25 Piloten eingeladen sind, will Albrecht sein Cockpitpersonal vom Betriebsübergang überzeugen.

24 Flüge am Wochenende ausgefallen
Am Wochenende blieben insgesamt 24 Flugzeuge der AUA am Boden. Zunächst berichtete das Internet-Portal oe24, dass drei Langstreckenflüge der AUA geplatzt waren: Die geplanten Flüge nach Dubai, Delhi (beide Samstag) und Thessaloniki (Sonntag) wurden abgesagt. Auf den Langstreckenflügen nach Asien wären zwei Boeing 767-300ER gestartet – pro Jet wurden 200 Touristen nach Hause geschickt. Der Ärger war groß – es gab zahlreiche Anrufe von Passagieren in der ÖSTERREICH-Redaktion.

Am Sonntag rückte die AUA dann mit der vollen Wahrheit heraus: Seit Freitagabend mussten am Muttertags-Weekend ganze 24 AUA-Flüge gestrichen werden. Am Flughafen Wien herrschte Chaos – Tausende AUA-Passagiere mussten umgebucht werden, an vielen Destinationen, etwa in Thessaloniki und Amsterdam, saßen die Passagiere fest, weil Flieger aus Wien fehlte.

Mehr als 100 Piloten haben sich „unfit to fly“ gemeldet
Hinter dem Flug-Chaos steht ein massiver Protest der AUA-Piloten gegen die Auslagerung ihrer Verträge an die Tyrolean.

Seit Wochen streiten Betriebsrat und AUA um neue Kollektivverträge für das  Flugpersonal. Letzte Woche schlug die AUA-Führung zurück, kündigte den Piloten ihre Spitzen-Verträge (im Schnitt 13.000 Euro pro Monat) und lagerte den Betrieb an die Tyrolean aus.

Am Wochenende schlugen die Piloten nun zurück:  Nach Insider-Informationen meldeten sich nicht nur die 24 Piloten der ausgefallenen Flüge „unfit to fly“ – sondern in Wahrheit sollen sich von den 600 AUA-Piloten seit Freitag bereits über 100 „unfit to fly“ gemeldet haben. Nur mit höchstem Einsatz und Geschick gelang es der AUA-Führung, den restlichen Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.

Alarm: Bis zu 150 Piloten drohen mit Kündigung
Ab heute dürfte das Chaos bei der AUA noch dramatischer werden. Zu den 100 krank gemeldeten AUA-Piloten dürften weitere kommen. 43 AUA-Piloten haben bereits gekündigt, 150 weitere Piloten haben ihre Kündigung angedroht – sie wollen Abfertigungen.

AUA-Bord-Betriebsrat Karl Minhard sagte gestern wie zum Hohn: „Es darf sich niemand wundern, wenn unsere Piloten „unfit to fly“ sind. Seit Monaten wird auf sie hingehaut, da geht es um Existenzen.“

Und weiter: „Es wird noch ärger werden. Es würde mich nicht wundern, wenn  wir den Flugbetrieb nächsten Monat nicht mehr darennen!“

FLYNIKI: Lauda kritisiert Sparkurs

Nach der AUA schlittert nun auch FLYNIKI in die Krise.
Letzte Woche verordnete der neue Eigentümer Air Berlin der ehemaligen Lauda-Airline einen brutalen Spar-Kurs. Die Billig-Airline soll im nächsten Jahr 12 Millionen Euro beim Service einsparen.
„Sparkurs ist völlig falsche Entscheidung“

Im Interview mit ÖSTERREICH kritisierte Niki Lauda den Sparkurs scharf: „Das halte ich für eine völlig falsche Entscheidung. Man kann nicht Ticketpreise erhöhen und bei Catering und Service kürzen. Das merken die Passagiere und sie werden sauer!“

Lauda noch schärfer: „Ich halte es für eine Schnapsidee, um 2,3 Millionen Euro alle Flugzeuge umzumalen, aber bei den Passagieren zu sparen. Ich hätte die Schwäche der AUA für Expansion genützt, der Sparkurs ist unnötig!“

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