Die zu UniCredit gehörende Bank Austria hat im ersten Halbjahr 2009 unterm Strich 833 Mio. Euro Nettogewinn gemacht. Die Rezession und damit verbunden höhere Vorsorgen für faule Kredite ließen den Periodenüberschuss um 21 Prozent unter das Vorjahresniveau sinken. Im Osten fährt die Bank ein massives Sparprogramm. In den ersten sechs Monaten wurden bei den Osttöchtern heuer 2.568 Jobs abgebaut.
Beim Betriebsergebnis meldete die Bank Austria am Dienstagnachmittag einen Anstieg um 51,3 Prozent auf mehr als 2 Mrd. Euro. Ein Teil des Betriebsgewinns wurde aber durch die Risikokosten aufgefressen: Der Aufwand für das Kreditrisiko musste auf 1,009 Mrd. Euro verdreifacht werden. Für das stärkere Ergebnis macht die Bank höhere Betriebserträge (plus 18 Prozent) und geringere Aufwendungen dank der Kostensenkungen in Osteuropa und Konzern-Synergien verantwortlich.
Bank Austria-Chef Erich Hampel sprach von einem "äußerst widerstandsfähigen operativen Geschäft", wie sich auch jetzt im globalen Konjunktureinbruch herausstellte. "Wir sind uns der Risiken in Zentral- und Osteuropa bewusst", ergänzte Hampel. In Osteuropa sank der Nettogewinn - vor allem wegen der Kreditvorsorgen - im Jahresvergleich von 744 auf 593 Mio. Euro.
Reduziert wurde der Personalstand. Die Mitarbeiterzahl ist im Bank Austria im Jahresvergleich (Juni zu Juni) von 67.462 auf 64.372 gesunken. In Zentral/Osteuropa waren zur Jahresmitte 53.491 Leute tätig, nach Bank Austria-Angaben ein Rückgang um 2.568 seit Ultimo 2008. Den stärksten Mitarbeiterabbau gab es dabei in den ersten sechs Monaten in der Ukraine, wo 1.557 der zuletzt 10.700 Jobs dem Sparstift zum Opfer fielen, und in Kasachstan, wo 538 von zuletzt 5.700 Mitarbeiter gehen mussten.