Bank Austria Versicherung 2008 mit Verlust
30.06.2009Die mehrheitlich zum Münchner Rück-Konzern gehörende Bank Austria Creditanstalt Versicherung AG hat 2008 Verluste geschrieben. Wie aus der am 30. Juni im Amtsblatt zur "Wiener Zeitung" veröffentlichten Bilanz hervorgeht, gab es beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ein Minus von 36,8 Mio. Euro, nach plus 47,3 Mio. Euro 2007.
Als Jahresfehlbetrag werden 40,1 Mio. Euro ausgewiesen, nach einem Überschuss von 34,9 Mio. Euro. Nach Rücklagenbewegung ergibt sich bei der Bank Austria Versicherung - mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent der fünftgrößte Lebensversicherer in Österreich - ein Jahresverlust von 13,1 Mio. Euro, nach einem Jahresgewinn von 34,9 Mio. Euro.
Das Ergebnis sei Ausfluss des Umgangs mit der Finanzmarktkrise, heißt es in einem der APA übermittelten Statement. Man habe bewusst auf Bilanzierungsspielräume verzichtet und konservativ - heißt am unteren Ende der Bewertungsbandbreite - gerechnet. Durch den sehr konservativen Bilanzierungsgrundsatz und den daraus entstandenen Verlust, der durch den Einschuss der Eigentümer und nicht durch die Hebung stiller Reserven egalisiert wurde, habe man deutlich mehr Sicherheit für die Kunden geschaffen. Die Reserven seien noch da und hätten heuer noch deutlich zugelegt. Die gesamten verrechneten Prämien waren 2008 bei 544 Mio. Euro (minus 0,2 Prozent) stabil. Davon entfielen erneut 538 Mio. Euro auf die Lebensversicherung.
Guter Start ins Jahr 2009
In den ersten fünf Monaten lief das Geschäft heuer gut. Die Prämeineinnahmen konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,6 Prozent auf 285 Mio. Euro gesteigert werden. Deutliche Zuwächse gebe es vor allem bei den Einmalerlägen. Die Bank Austria Versicherung gehört seit dem Vorjahr zu 90 Prozent der zum Münchner Rück-Konzern gehörenden Ergo Versicherung. 10 Prozent hält die Bank Austria. Die Vienna Insurance Group (Wiener Städtische) hatte sich im Vorjahr nach der Übernahme der Versicherungsaktivitäten der Erste Group aus kartellrechtlichen Gründen von der Bank Austria Creditanstalt Versicherung getrennt. Ihr Anteil von rund 60 Prozent war von der Ergo-Gruppe übernommen worden, die nach eigenen Angaben gemeinsam mit ihrer weiteren Österreich-Tochter Victoria Volksbanken Versicherung die Nummer drei unter Österreichs Lebensversicherern ist.
Die Münchener Rück hatte bei der Hauptversammlung Mitte April erklärt, dass man weitere Abschreibungen bei der Bank Austria Creditanstalt Versicherung sehe. "Es ist durchaus damit zu rechnen, dass es hier noch weitere Belastungen geben wird", hatte Finanzvorstand Jörg Schneider damals erklärt. Der Wert war bereits im Schlussquartal 2008 um 175 Mio. Euro nach unten korrigiert worden.