Portugal-Hilfe
Banken brauchen wohl kein Geld
05.05.2011
Die Geldhäuser müssen bis Ende des Jahres ihre Kernkapitalquote erhöhen.
Die Banken im hoch verschuldeten Portugal benötigen nach Einschätzung ihres Verbandes wahrscheinlich kein Geld aus dem Euro-Rettungspaket. Die Institute würden voraussichtlich die höheren Kapitalanforderungen durch eine Schrumpfung der Bilanz, Geschäftsverkäufe und Kapitalerhöhungen erfüllen, erklärte Verbandschef Antonio de Sousa am Donnerstag bei einer Konferenz in Lissabon. Die Banken des Landes können bis zu 12 Mrd. Euro aus dem Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) erhalten, um ihre Kapitalpuffer zu stärken.
Core Tier muss erhöht werden
Die Geldhäuser müssen ihre Kernkapitalquote (Core Tier 1) bis Ende dieses Jahres auf mindestens neun Prozent erhöhen und bis 2012 auf mindestens zehn Prozent. "Das Ziel von neun Prozent scheint ziemlich einfach zu erreichen, da viele Banken bereits eine Quote zwischen acht und neun Prozent haben", sagte de Sousa. "Die zehn Prozent sind ein bisschen schwieriger, aber dafür sind noch anderthalb Jahre Zeit."
Banken sind auf EZB angewiesen
Im Gegensatz zu Irland tragen die Banken Portugals nicht die Hauptschuld an der Schuldenkrise des Landes. Dennoch wollen ihnen Banken aus anderen Ländern am Interbankenmarkt derzeit kein Geld leihen. Die portugiesischen Institute sind deshalb stark auf die Not-Finanzierung der Europäischen Zentralbank (EZB) angewiesen. Die in dem Rettungspaket vorgehaltenen Milliardenbeträge für die Banken sollten vor allem das Vertrauen in den Sektor stärken angesichts der Erwartung, dass ihnen jahrelang der Zutritt zum Interbankenmarkt verwehrt bleibe, sagte de Sousa.