Volle Auftragsbücher bringen den US-Flugzeughersteller nach oben.
Bei Boeing geht es aufwärts: Nachdem die Fluggesellschaften in der Wirtschaftskrise ihre Bestellungen zusammengestrichen hatten, haben sie im dritten Quartal wieder fleißig geordert. Boeing traut sich nun sogar zu, mehr Geld im Gesamtjahr zu verdienen. Die Anleger waren positiv überrascht: Vorbörslich stieg die Aktie am Mittwoch um fast 2 Prozent.
Volle Auftragsbücher
Die Zuversicht sei in den Markt zurückgekehrt, sagte Konzernchef Jim McNerney am Firmensitz in Chicago. Die Auftragsbücher füllten sich in den vergangenen drei Monaten von 312 Mrd. auf 321 Mrd. Dollar (232 Mio. Euro). In das Quartal fiel die wichtige Luftfahrtmesse im britischen Farnborough. Große Aufträge für Verkehrsmaschinen kamen etwa aus Arabien und Russland. Auch das US-Militär bestellte kräftig.
Umsatz und Gewinn gestiegen
Der Umsatz im Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf knapp 17,0 Mrd. Dollar. Unterm Strich verdiente Boeing 837 Mio. Dollar. Im Vorjahr hatten massiv gestiegene Kosten für den neuen Langstreckenflieger 787 "Dreamliner" und den überarbeiteten Jumbojet 747-8 den Konzern noch mit 1,6 Mrd. Dollar in die roten Zahlen gedrückt.
Technische Probleme
Beide Maschinen liegen weit hinter ihrem Zeitplan zurück, weil immer neue technische Probleme aufgetreten waren. Der "Dreamliner" kommt nun frühestens in der Mitte des ersten Quartals 2011. Zuletzt hatten die Triebwerke für neue Verzögerungen gesorgt. Mit dem Jumbojet ist kaum früher zu rechnen.
Steigende Gewinnprognose
Die verspätet anlaufende Produktion wird das Geschäft des kommenden Jahres belasten, auch wenn der Umsatz insgesamt weiter steigen soll. In diesem Jahr führt der unerwartete Auftragsboom zu einem höheren Gewinn. Boeing erwartet nun, je Aktie 3,80 bis 4,00 Dollar zu verdienen - das ist mehr als doppelt so viel wie im Krisenjahr 2009. Bislang hatte sich der Konzern 3,50 bis 3,80 Dollar zugetraut.