Die Angst vor einer neuen Banken-Krise ließ die Börsen weltweit einbrechen.
Keine Woche ohne Börse-Beben! Am Donnerstag rasselten die Finanzmärkte weltweit wieder in den Keller. Nun herrscht Angst vor einer neuen globalen Finanzkrise.
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Besonders hart wird die Wiener Börse getroffen. Der Börse-Index ATX fiel am Donnerstag unter die 1.900-Punkte-Marke, verlor innerhalb eines Tages mehr als 6 % – ein neues Zweijahres-Tief. Vor allem die Finanz-Titel wie die Erste Group und die Raiffeisen Bank International stürzten massiv ab (beide verloren mehr als 8 %). Seit dem Jahresbeginn hat der ATX bis Mittwochabend bereits 31,2 % eingebüßt (also ein Drittel seines Werts). Wien wird damit von den Krisenängsten deutlich stärker getroffen als die großen Börsen in Frankfurt und New York. „Wenn verkauft wird, sind die Ausschläge an kleineren Börsen größer. Außerdem sind die Finanztitel in Wien besonders stark gewichtet“, erklärt Erste-Bank-Analyst Christoph Schultes.
Zum Vergleich: Am Tiefpunkt der Krise – Anfang 2009 – lag der ATX bei 1.411 Punkten, also nur knapp 500 Punkte unter dem jetzigen Wert. - Aber auch in Frankfurt ging es gestern rasant nach unten: Der DAX verlor rund 5 Prozent. Seit Jahresanfang gab es an der Deutschen Börse ein Minus von 25,7 Prozent. Die Europa-Börse EuroStoxx50 verlor gestern mehr als 5 Prozent.
- Auch die New Yorker Börse startet mit kräftigen Verlusten (mehr als 3 Prozent). Seit dem Jahresanfang hat der New Yorker Dow Jones aber erst 4,8 % eingebüßt.
Grund für den Börse-Crash: die Angst vor einem Konjunktureinbruch in der weltgrößten Volkswirtschaft USA (die US-Notenbank Fed hatte sich am Mittwochabend negativ geäußert), die weiter schwelende Euro-Schuldenkrise und die Nervosität vor einer neuen Banken-Krise. Die Ratingagentur Moody’s hatte die Kreditwürdigkeit der US-Großbanken Bank of America, Wells Fargo und Citigroup herabgestuft. Die Begründung: Es sei weniger wahrscheinlich, dass die US-Regierung im Falle einer Pleite der Banken einschreiten würde. Standard & Poor’s wertete gleich sieben italienische Institute ab.
Notenbanker warnen bereits vor Banken-Krise
Auch der sonst sehr zurückhaltende Risikorat der Europäischen Zentralbank (EZB) meinte, dass sich die Risiken für die Stabilität des Finanzsystems „merklich erhöht“ hätten. Und es bestehe die Gefahr, dass die Krise auch auf die Realwirtschaft übergreife.