Griechenland

Börsen-Crash: Aktien weltweit auf Talfahrt

29.06.2015

Die Angst vor einer Griechen-Pleite traf die Börsen von Asien bis Europa mit voller Wucht.

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An den Börsen liegen die Nerven blank – die drohende Staatspleite in Athen erschütterte am Montag weltweit die Finanzmärkte, in wenigen Minuten wurden mehrere Milliarden Euro an Börsenwert vernichtet.

Euro-Kurs fällt unter 1,10 US-Dollar. Der Frankfurter Leitindex DAX rauschte zur Eröffnung mehr als vier Prozent ins Minus – der größte Kursrutsch seit dreieinhalb Jahren. Auch in Wien krachte es schon am Morgen: Die Grexit-Angst drückte den ATX über 4 % nach unten.

Die Börse in Athen bleibt bis zum 7. Juli dicht. Athen brachte auch unsere Währung unter Druck: Der Wert des Euro fiel unter die ­Marke von 1,10 Dollar. Die Schweiz musste den Franken stützen, nachdem der Euro zu weit abrutschte.

Tsipras fleht Euro-Länder um Hilfe an

Der „Grexit“-Thriller spitzt sich zu, die Nerven in Europa liegen blank: Premier Alexis Tsipras fleht angesichts der drohenden Staatspleite die Euroländer an: „Ich möchte bitten, dass Ihre Regierung Ihre Position überdenkt.“ Er will die Verlängerung des griechischen Hilfspakets um einen Monat. Europas Politspitze von London bis Wien tagt, Österreichs Kanzler Faymann sagte alle sonstigen Termine ab.

Die Stimmung ist aufgeladen: „Wer nicht kompromissbereit ist, hat keinen Anspruch auf Solidarität“, stellt Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel klar. Auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ist sauer: „Ich fühle mich betrogen, weil die Verhandlungen abgebrochen wurden. Die Griechen sollen Ja beim Referendum sagen.“

Griechen vor Pleite: Die Frist läuft Mittwoch um 6 Uhr ab

Die Pleite ist nahe, weil Milliardenzahlungen fällig sind:

  • Dienstag, 30. Juni: Das Hilfsprogramm ist zu Ende, und Athen muss die fällige Rate von 1,6 Mrd. Euro an den IWF in Washington zahlen. Endet das Ultimatum, ist es in Wien Mittwoch, 6 Uhr früh.
  • Mittwoch, 1. Juli: Die EZB, die 90 Milliarden Euro Notkredite für die Griechen eingefroren hat, berät neu.
  • Sonntag, 5. Juli: Die Griechen stimmen über die Sparmaßnahmen ab. „Sagen sie Nein, ist der Grexit nahe“, sagt Experte Stephan Schulmeister zu ÖSTERREICH.
  • Montag, 6. Juli: Frühestens am Tag danach könnten die Banken wieder öffnen.
  • Freitag, 10. Juli: Griechische Staatspapiere mit kurzen Laufzeiten in der Höhe von zwei Mrd. Euro werden fällig.
  • Montag, 13. Juli: Athen muss eine weitere Rate von 500 Mio. Euro an den IWF zahlen.
  • Freitag, 17. Juli: Kurzfristige Wertpapiere von einer Milliarde Euro sind fällig.
  • Montag, 20. Juli: Griechenland muss weitere 3,5 Milliarden Euro an die EZB zurückzahlen.

(prj)

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