Brexit-Angst

Briten in Panik: Menschen wollen Euro und Dollar

22.06.2016

Briten stürmen Postfilialen: Sie wollen Dollar und Euro.

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© Reuters
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Viele Briten geraten jetzt wenige Stunden vor der Brexit-Entscheidung offenbar in Panik. Massenhaft stürmen die Bürger die Postfilialen und wollen ihre Pfund in Euro und Dollar umtauschen.

Die Angst dürfte berechtigt sein. Schon in den vergangenen Wochen hat das Pfund stark an Wert verloren. Sollte es tatsächlich zum Brexit kommen, dürfte die Währung noch weiter unter Druck geraten. Momentan vermeldet die Post , dass der Devisenhandel seit dem Wochenende um rund 74 Prozent zunahm.

Italiens Prosecco-Hersteller in Panik
Die Angst geht auch bei Italiens Prosecco-Produzenten um: Was passiert mit den Schaumwein-Umsätzen, wenn Großbritannien die EU verlässt? Das Land ist mittlerweile Hauptabnehmer für die sprudelnden Getränke, wie der italienische Agrarverband Coldiretti erklärt. "Der Brexit könnte eine Abwertung des Pfund auslösen und damit die Handelsbeziehungen ernsthaft schädigen", fürchtet der Verband.

Allein im ersten Quartal 2016 legte der Absatz italienischer Schaumweine in Großbritannien um satte 38 Prozent zu. Dieses Jahr könnten die Umsätze 600 Mio. Euro übersteigen - vorausgesetzt, das Referendum über den EU-Verbleib der Briten am Donnerstag bringt nicht alles durcheinander.

Neben den Getränkeherstellern könnten auch Italiens Möbelproduzenten besonders schwer von einem Brexit getroffen werden, wie aus einer Studie des Forschungsunternehmens Nomisma hervorgeht. Daneben droht dem Tourismussektor Ungemach, denn britische Besucher geben in Italien mehr Geld aus als alle anderen europäischen Reisenden. Falls Großbritannien die EU verlässt, wäre das "kein apokalyptisches Ereignis", doch die Auswirkungen auf die italienische Wirtschaft wären "nicht unbedeutend", resümiert Nomisma

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