Robuste Industrieproduktion, Bauboom und Konsum stützen Wirtschaft.
Die Deutsche Bundesbank rechnet wegen der robusten Industrieproduktion und des anhaltenden Baubooms nicht mit einer Rezession. Beides spreche dafür, "dass die Konjunktur in Deutschland vorerst ihren verhalten aufwärtsgerichteten Kurs fortsetzt", schrieb sie in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.
Auch die gute Kauflaune der Verbraucher stütze die Wirtschaft. Für die kommenden Monate sieht die Bundesbank aber mehr Risiken als Chancen. "Die Perspektiven für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind nach wie vor von großer Unsicherheit geprägt."
Zwar habe die Industrie im Juli das durchschnittliche Niveau des ersten Halbjahres gehalten. "Die Unternehmen haben ihre Geschäftserwartungen aber im August von einem bereits gedrückten Niveau nochmals spürbar zurückgestuft", warnen die Bundesbanker. Zudem fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer im September überraschend den fünften Monat in Folge.
"Auch am Arbeitsmarkt werden Spuren einer schwächeren Konjunktur sichtbar", schrieb die Bundesbank. Zuletzt war die Zahl der Arbeitslosen überraschend deutlich gestiegen. Große Unternehmen wie die Deutsche Bank wollen Stellen streichen, Opel schickt mehr als 10.000 Beschäftigte tageweise in Kurzarbeit.
Das Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen, im ersten Vierteljahr um 0,5 Prozent. Für das zu Ende gehende Sommerquartal befürchtet die Industriestaaten-Organisation OECD eine leichte Rezession. Das gewerkschaftsnahe IMK-Institut beziffert das Rezessionsrisiko auf 30 Prozent.