Chefökonom von Pkw-Verband: Heuer nur noch vier Prozent Zuwachs - Nach ungewöhnlich starken Wachstumsjahren 2009 und 2010
Nach zwei Jahren rasanten Wachstums bremst der chinesische Automarkt stark ab. "Das Wachstum bei Personenwagen wird im ganzen Jahr nur noch bei etwa vier Prozent liegen", sagte der Chefökonom und Vizegeneralsekretär der chinesischen Vereinigung für Pkw (CPA), Cui Dongshu, am Sonntag vor der Internationalen Automesse in der südchinesischen Metropole Kanton (Guangzhou) der Nachrichtenagentur dpa.
In den vergangenen zwei Jahren sei der Automarkt noch ungewöhnlich schnell mit 48 Prozent (2009) und 32 Prozent (2010) gewachsen. "Nach dem starken Wachstum musste es einen massiven Rückgang geben", sagte Cui Dongshu. "Das ist eine normale Entwicklung und wird die nachhaltige Entwicklung des chinesischen Automarktes nicht beeinträchtigen", zeigte er sich überzeugt.
Ursachen für den Rückgang sind das Auslaufen von staatlichen Kaufanreizen bei Kleinwagen, höhere Finanzierungs- und Benzinkosten sowie ein spürbar langsameres Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte. Auf der Automesse in Kanton, die am Montag beginnt, werden bis zum 28. November eine halbe Million Besucher erwartet. Etwa 50 chinesische und ausländische Autohersteller zeigen ihre Modelle.
Besonders die chinesischen Hersteller und die kleineren Modelle seien von dem Rückgang der bislang hohen Wachstumsraten betroffen, während die ausländischen Autohersteller oder das Premiumsegment eher glimpflich davonkämen. "Die chinesischen Hersteller sind in diesem Jahr offensichtlich in Schwierigkeiten", sagte der Ökonom. "Die billigsten Modelle sind am meisten betroffen. Auf die teureren Autos hingegen sind die Auswirkungen am geringsten."
Im Oktober fiel der Pkw-Absatz in China im Vergleich zum Vormonat sogar um 7,48 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war der Zuwachs nur noch 1,42 Prozent. Der Absatz auf dem gesamten Fahrzeugmarkt ging sogar um rund ein Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.