Commerzbank verkauft Schweizer Tochter an Vontobel

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Die Commerzbank verkauft ihre verbliebene Schweizer Privatkundentochter an die Schweizer Bank Vontobel und zieht sich damit ganz aus dem Land zurück. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die 1985 gegründete Commerzbank (Schweiz) mit Hauptsitz in Zürich sowie einer Niederlassung in Genf und einer Tochter in Wien ist im gehobenen Privatkundengeschäft tätig. Ende 2008 hatte sie 127 Mitarbeiter und verwaltete ein Vermögen von 4,5 Mrd. Schweizer Franken (2,94 Mrd. Euro).

Vontobel teilte mit, ihr Kundenvermögen im Private Banking steige durch den Kauf um rund 20 Prozent auf rund 28 Mrd. Franken (18,3 Mrd. Euro). Der Kauf sei aus Synergie-Gesichtspunkten sehr interessant. Vor einigen Tagen hatte die Commerzbank den Verkauf von Schweizer Aktivitäten an die LGT Bank in Liechtenstein bekannt gegeben. Dies betraf das Schweizer Geschäft der Dresdner Bank, die Anfang des Jahres von der Commerzbank übernommen worden war. Ende 2008 waren dort in Zürich, Genf und Lugano 311 Mitarbeiter beschäftigt, das verwaltete Vermögen lag bei 9,4 Mrd. Franken. Auch hier wurde der Kaufpreis nicht genannt.

Die Commerzbank hatte im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank einige Töchter im Ausland auf den Prüfstand gestellt. Viele Beteiligungen muss sie auch auf Druck der EU verkaufen, weil sie vom Staat mit 18,2 Mrd. Euro an Kapitalhilfen gestützt werden musste. Finanzkreisen zufolge steht die Commerzbank auch kurz vor dem Verkauf ihrer Münchener Tochter Reuschel an das Hamburger Bankhaus Conrad Hinrich Donner. Man habe sich in Grundzügen geeinigt, eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus, sagten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen laut einem Agenturbericht.

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