Geldspritze für Griechenland

Countdown für Athen: Was jetzt passieren soll

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Nach Schuldenschnitt: Griechen bekommen auf einen Schlag 237 Milliarden geschenkt.

Die Banken haben den Griechen am Freitag 107 Milliarden Euro Schulden erlassen. 86 % aller Privatgläubiger haben zugestimmt, auf die Hälfte aller Forderungen zu verzichten.

Die EU und der IWF geben jetzt noch mal 130 Milliarden Bares drauf. Schon in den nächsten Tagen kriegt Finanzminister Venizelos 35,5 Milliarden aufs Konto. Diesen Teilbetrag des 130 Milliarden Euro schweren zweiten Hilfspakets hat die EU am Freitag freigegeben, nachdem der Schuldennachlass der privaten Gläubiger gelungen war. Für den Rest geben die Euro-Finanzminister Montag grünes Licht.

EU-Task-Force will Athens Wirtschaft ankurbeln
Mit den 130 Milliarden Hilfe und 107 Milliarden Schulden-Erlass kann sich das seit Monaten am Rande der Staatspleite schrammende Griechenland nun über Wasser halten. Ob es reicht – und wirklich hilft – wird von den meisten Experten bezweifelt. Die nächsten Monate werden für die Griechen zur Zitterpartie:

  • Vorrangig ist ein Ankurbeln der griechischen Wirtschaft. Die ist im Vorjahr um 7 % geschrumpft. Die EU-Task-Force will kommende Woche Vorschläge zur Überwindung der Rezession vorlegen. Konkret sollen 10 Milliarden aus EU-Investitionsfonds nach Athen fließen.
  • Ihre am 20. März fällig werdenden Anleihen in Höhe von 14,5 Milliarden Euro können die Griechen mit dem Geld aus dem 130-Milliarden-Paket nun bedienen. Damit ist der Bankrott abgewendet.
  • Größtes Problem: Ende April sind Wahlen in Griechenland. Bis jetzt galten die Extrem-Parteien als Favoriten. Der Schuldenschnitt-Coup und die 130 EU-Milliarden geben der amtierenden Regierung unter Premier Papademos und Finanzminister Venizelos Oberwasser. Sie können jetzt gewinnen.
  • Gemunkelt wird in Brüssel bereits über ein mögliches drittes Hilfspaket und – wenn all das nicht hilft – einen Euro-Austritt der Griechen noch vor dem Sommer.

EU-Experten glauben aber, dass die Sanierung Griechenlands jetzt tatsächlich auf den Weg gebracht sei. Mit gesamt über 300 Milliarden ist die Pleite vorerst einmal abgewendet.

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