Weltwirtschaftsforum

Davos blickt auf "Postglobalisierung"

24.01.2011


2.500 geladene Vertreter aus 100 Ländern diskutieren über die wirtschaftliche Zukunft.

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Österreich wird sich beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos als Drehscheibe zwischen Europa und Zentralasien präsentieren. Den Rahmen bietet ein Österreich-OECD-Luncheon am Donnerstag, zu dem Bundeskanzler Werner Faymann (S), Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll und Außenminister Michael Spindelegger (beide V) in den Schweizer Skiort reisen. Diskussionsgrundlage ist eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Länder Zentralasiens.

Zu der Veranstaltung, die auch der Vorbereitung eines von 8. bis 9. Juni in Wien geplanten Treffens des WEF zu Europa und Zentralasien dient, werden auch der Präsident Aserbaidschans, Ilham Aliyev (Alijew), WEF-Begründer Klaus Schwab und der Chairman der Nestle-Group, Peter Brabeck-Letmathe erwartet. Kanzler und Vizekanzler werden am 26. und 27. Jänner in Davos sein, Spindelegger bleibt bis zum Abschluss am 28. Jänner.

Österreich als Drehscheibe nach Zentralasien
Spindelegger kündigte am Montag in einem Pressebriefing an, dass Österreich sich in Davos als Drehscheibe für den Kaukasus und Zentralasien präsentieren werde. Dieser Schwerpunkt sei die natürliche Folge der bisherigen Schwerpunktsetzung der österreichischen Außenpolitik in Richtung Donauraum und Schwarzmeerregion, erläuterte der Minister. Österreich dürfe "nicht mit sich selbst beschäftigt sein und Mauern um sich hochziehen", warb der Außenminister für Offenheit und Zusammenarbeit. "Wir müssen bereit sein, über den Tellerrand hinauszuschauen". Spindelegger verwies auf die Bedeutung der Länder im Osten als Wirtschaftspartner und als Partner der Europäer bei der Energieversorgung. Zugleich machte er klar, dass Fragen der Menschenrechte und der Demokratiepolitik aus dem Dialog keinesfalls ausgespart würden.

Euro-Krise
Bei den informellen Kontakten am WEF dürfte die Euro-Schuldenkrise ein wichtiges Thema sein. Erwartet werden der griechische Premierminister George Papandreou, sein geschäftsführender belgischer Amtskollege Yves Leterme oder die spanische Finanzministerin Elena Salgado. Sie treffen in Davos auch auf neue Geldgeber: So wird mit Gao Xiqing der Präsident der China Investment Corporation (CIC) erwartet, dem Staatsfonds, der einen großen Teil der Devisenreserven des Landes verwaltet.

"Postglobalisierung"
WEF-Gründer Schwab will den Blick auf das Zeitalter der "Postglobalisierung" richten, das eben erst begonnen habe. Er stellte das diesjährige WEF unter das Motto "Gemeinsame Normen für eine neue Realität", denn die politische und wirtschaftliche Macht verlagere sich von West nach Ost und auch von Nord nach Süd.

Insgesamt sind 2500 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus 100 Ländern nach Davos eingeladen.

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