Die Deutsche Post hat sich von ihrem Aktienpaket an der Deutschen Bank wieder getrennt. Gut vier Monate, nachdem der Brief- und Logistikkonzern beim Verkauf der Postbank mit gut acht Prozent zum größten Aktionär von Deutschlands führendem Geldhaus aufgestiegen war, hat er die letzten seiner 50 Millionen Deutsche-Bank-Aktien verkauft.
Obwohl sich die Post weitgehend gegen Kursschwankungen abgesichert hatte, erlöste sie aus dem Aktienverkauf nach eigenen Angaben vom Montag 100 Mio. Euro mehr als geplant. Vorstandschef Frank Appel erklärte, der rasche Verkauf sei ein "wichtiger Schritt auf dem Weg zum reinen Brief- und Logistikkonzern".
Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie ist seit der Vereinbarung über die Transaktion im Jänner von 15 Euro auf mehr als 41 Euro gestiegen. Insgesamt hat die Post mit dem Verkauf der Postbank bisher rund fünf Mrd. Euro eingenommen. Wie der Erlös verwendet werden soll, sei noch offen, sagte eine Sprecherin.
Die Post und die Deutsche Bank hatten eine komplizierte, dreistufige Transaktion vereinbart, damit der Postbank-Verkauf auch in der Finanzkrise über die Bühne gehen konnte. Die Deutsche Bank hatte für 22,9 Prozent an der Postbank in eigenen Aktien bezahlt, weitere 27,4 Prozent erhält sie in drei Jahren. Dann wird eine entsprechende Umtauschanleihe fällig. Für die restlichen 12,1 Prozent bestehen wechselseitige Optionen, die zwischen 2012 und 2013 ausgeübt werden können.
Wo die restlichen 17,5 Mio. Aktien gelandet sind, die die Post Mitte Juni noch gehalten hatte, sagte eine Sprecherin nicht. In Finanzkreisen hieß es aber, sie seien nach und nach breit am Markt gestreut worden. Für eine Hälfte des Pakets hatte die Deutsche Bank der Post einen festen Erlös garantiert. Für den Rest war der Preis Kreisen zufolge über Hedging-Positionen abgesichert worden.