AKW-Abschaltungen

Deutschland importiert Atomstrom

05.04.2011


Die Versorgungssicherheit ist durch die AKW-Abschaltungen nicht bedroht.

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© dpa/Armin Weigel
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Das Moratorium bei der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke hat Deutschland offenbar in größerem Maße zum Importeur von Atomstrom aus Nachbarländern gemacht. In der ersten März-Hälfte habe Deutschland noch im Saldo täglich im Durchschnitt etwa 3.500 Megawattstunden Strom exportiert - rechnerisch die Kapazität von drei Kernkraftwerken, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Dienstag.

Import von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien
Seit dem Abschalten der alten Atommeiler am 17. März habe sich das geändert. "Jetzt führen wir im Saldo Strom ein", sagte Kurth weiter. Es gehe im Schnitt um Stromeinfuhren von 2.500 Megawattstunden am Tag. In erster Linie komme dieser Importstrom aus Frankreich und Tschechien, die Strom in hohem Maße aus Kernkraft gewinnen, und aus Polen.

Genauer Atom-Anteil im Importstrom lässt sich nicht beziffern
Ob es sich tatsächlich bei den Importen um Atom- oder auch Kohlestrom handle, lässt sich laut Kurth aber nicht sagen: "Das sieht man dem Strom nicht an." Allein aus Frankreich, das massiv auf Atomstrom setzt, kämen derzeit in der Spitze 3.500 Megawattstunden Strom. Auf der Kippe stehe die deutsche Stromversorgung nicht. "Unser Bedarf ist gedeckt", sagte Kurth. Das gelte auch, wenn das dreimonatige Moratorium noch verlängert würde. Die Betreiber führen ihre Netze allerdings mehr als üblich am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Das erfordere eine verstärkte Steuerung von Netzen und Kraftwerken. Es gebe Engpässe.

Strompreise zuletzt deutlich gestiegen
Eine dauerhafte Strompreisprognose unter den aktuellen Bedingungen wagte Kurth nicht. Ein Indiz für die Richtung seien die Preise, die heute für Strom im nächsten Jahr gezahlt werden. Die seien zuletzt deutlich angestiegen. Die Preise würden auch die Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken im Inland beeinflussen und unter Umständen zu vermehrter konventioneller Stromproduktion führen.

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