Wirtschaftswachstum steht still

Die Euro-Zone steht vor neuer Rezession

10.11.2011

EU-Herbstprognose: Nur 0,5 % Wachstum für Eurozone 2012.
 

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© Reuters
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Düstere Aussichten für Europas Wirtschaft. Die Schuldenkrise hat die Eurozone derart im Griff, dass der Absturz in die Rezession droht. „Das Wachstum in Europa ist zum Stillstand gekommen“, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn gestern in Brüssel bei der Präsentation der EU-Herbstprognose. Und Rehn ergänzte: „Es besteht das Risiko einer erneuten Rezession.“

Österreich: Heuer 2,9 Prozent Wachstum, 0,9 Prozent 2012
Die EU-Kommission hat die Aussichten für die Eurozone deutlich nach unten korrigiert. In nackte Zahlen übersetzt, heißt das: Statt 1,8 Prozent Wachstum, wie noch im Frühjahr angenommen, rechnen die EU-Experten für 2012 jetzt nur noch mit einem Konjunktur-Plus von 0,5 Prozent. Heuer soll es in der Eurozone ein Wachstum von 1,5 Prozent geben.

Österreich kommt heuer noch relativ gut weg: Für das laufende Jahr hat die EU die Wachstumsprognose für unsere Wirtschaft auf 2,9 Prozent angehoben (im Frühjahr war man von 2,4 Prozent ausgegangen). 2012 geht es dann aber steil bergab – auf nur mehr 0,9 Prozent.

EU-Währungskommissar Rehn: „Risiko einer neuen Rezession“
In den Schuldenkrisen-Ländern Griechenland und Portugal wird die Wirtschaft der EU-Schätzung zufolge im nächsten Jahr erneut schrumpfen (siehe Tabelle rechts). Und angesichts der anhaltenden Finanzkrise dürfte 2012 nicht nur das Wirtschaftswachstum in der Eurozone quasi zum Erliegen kommen – sondern auch die Staatsverschuldung der Länder auf neue Rekordwerte steigen. Wo kein Wachstum, da keine Mehreinnahmen – das mündet zwangsläufig in neue Schulden.

Für Griechenland, das heuer knapp 163 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) an Verschuldung aufweist, ist für 2012 ein weiterer Anstieg auf 198,3 Prozent vorhergesagt. Eine nahezu aussichtslose Situation. Italien werde von seinen aktuell 120,5 Prozent Staatsschulden auch nächstes Jahr nicht herunterkommen.

Es gebe für Europas Wirtschaft „erhebliche negative Risiken“, warnte EU-Kommissar Rehn. Er kündigte an, noch gestern Briefe an weitere Defizitsünder wie Belgien, Zypern, Ungarn und Polen verschicken zu wollen – mit der Aufforderung, dringend Maßnahmen zum Schuldenabbau vorzulegen.

 


 

 




 

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