Nemsic muss in der Telekom-Affäre beim Staatsanwalt aussagen.
Boris Nemsic, Ex-Chef der Telekom Austria (TA), hat im August seine Tätigkeit für den russischen Mobilfunker VimpelCom (zuletzt als Berater) abgeschlossen und ab sofort einen neuen Job. Und zwar in Dubai, wo er seit 1. September Partner der Investment-und Beratungsfirma Delta Partners ist. "Der Branche bleibe ich treu", so Nemsic zu ÖSTERREICH. Delta investiere in Telekom-und New-Media-Firmen in Afrika, Asien und Europa -er selber werde sich schwerpunktmäßig um Deals in Zentral-und Osteuropa kümmern. Er werde zwar oft in Dubai sein, viel aber auch von Wien aus machen.
In Österreich hat Nemsic ebenfalls ein neues Engagement: Er sitzt im Beratungsgremium (Advisory Board) des Linzer Handyherstellers Emporia, das am Dienstag vorgestellt wird. Emporia expandiert mit einfachen Handys für Senioren auch international stark.
Nemsic muss demnächst bei Staatsanwalt aussagen
Seine Zeit bei der Telekom Austria holt Nemsic jetzt auf unangenehme Weise ein. In der Affäre um die Kursmanipulation der Telekomaktie 2004 (Nemsic war damals Chef der Handytochter) wird er als Beschuldigter geführt. Belastende Aussagen gegen ihn dürfte es aber nicht geben.
Nemsic: "War damals in Cannes"
"Ich war an den Tagen, um die es geht, bei der Handymesse in Cannes", sagt Nemsic zu ÖSTERREICH. Und übers Telefon seien solche Dinge ja kaum besprochen worden. Ob er schon zur Einvernahme beim Staatsanwalt war? "Nein, das kommt demnächst." Seinen Bonus, den er aus dem Aktienoptionsprogramm erhielt, habe er sofort nach Bekanntwerden der Causa zurückgezahlt. "Eine Prämie, die so zustande gekommen ist, will ich nicht haben." Für das Unternehmen bedeute die Affäre vor allem enormen Imageschaden. "Alle tollen Leistungen treten jetzt leider in den Hintergrund."