Der 77-jährige Angeklagte blieb erneut trotz Ladung der Verhandlung fern.
Beim zweiten BAWAG-Strafprozess
am Landesgericht Wien hat Richter Christian Böhm das ausgesonderte Verfahren über die Subsidiarklage der BAWAG gegen Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner
wie schon das Hauptverfahren vorläufig unterbrochen. Der 77-jährige Angeklagte blieb erneut trotz Ladung der Verhandlung fern. Elsner hält sich zur Behandlung im deutschen Kurort Bad Reichenhall auf und wurde wieder einmal von seinen Anwälten wegen seiner angeschlagenen Gesundheit entschuldigt.
Elsner wurde am vergangenen Dienstag ambulant 1,5 Liter Wasser aus der Lunge abgepumpt. Seine Verteidiger legten heute einen Bericht des behandelnden deutschen Arztes der Kreisklinik Bad Reichenhall vor. Nun soll der gerichtlich bestellte medizinische Sachverständige Günter Steurer beurteilen, ob der Eingriff eine Auswirkung auf die Verhandlungsfähigkeit Elsners hat. Auch die Anwälte Elsners können nun durchatmen, sie werden vorläufig nicht mehr täglich ins Gericht zitiert. Ein neuer Termin für die Fortsetzung des Elsner-Verfahrens wird noch festgelegt.
Das Hauptverfahren gegen die anderen sieben Angeklagten im BAWAG-Strafprozess wird am 12. November 2012 für eine Stunde fortgesetzt und dürfte dann ab Mitte Dezember ins Finale gehen. Begonnen hat der zweite BAWAG-Strafprozess am 25. April 2012. Inklusive der eigens für Elsner vorgesehenen Termine fand heute bereits der 25. Verhandlungstag statt. Der ursprüngliche Prozessfahrplan hatte für Herbst eigentlich ein Urteil in Aussicht gestellt, dieser Zeitplan ist nun durch Elsners Abwesenheit über den Haufen geworfen worden.