Unternehmen will sich "jeden einzelnen Euro" zurückholen.
Die Energie Burgenland will von Ex-BEGAS-Chef Rudolf Simandl 2,8 Mio. Euro Schadenersatz: Das Unternehmen kündigte am Mittwoch an, den früheren Manager des im Vorjahr mit der BEWAG fusionierten Gasversorgers zu klagen. Die Klage soll in den nächsten Tagen beim Landesgericht Eisenstadt eingebracht werden, so eine Sprecherin.
Begründet wird der Gang zum Zivilgericht damit, dass es durch Simandl „unter Ausnützung seiner Vorstandsposition zu finanziellen Transaktionen zugunsten des Beklagten gekommen“ sei. Dadurch habe die BEGAS "Schäden beträchtlichen Ausmaßes" erlitten.
"Oberstes Ziel ist es, jeden einzelnen Euro, der unrechtmäßig dem Unternehmen entzogen wurde, zurückzuholen", hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Energie Burgenland, nachdem der Vorstand über die Einbringung der Klage entschieden hatte. Man wolle den Schaden für das Unternehmen möglichst gering halten, wurde argumentiert.
Bei den genannten 2,8 Mio. Euro handle es sich um eine vorläufige Summe, hieß es mit dem Hinweis auf eine vom Vorstand beauftragte, derzeit laufende Prüfung der Auftragsvergaben in der BEGAS. "Sollten dabei weitere Schädigungen entdeckt werden, wird die Klage ausgeweitet", teilte die Energie Burgenland mit.
Eine Schadenersatzforderung gegen Simandls früheren BEGAS-Vorstandskollegen Reinhard Schweifer gebe es aktuell nicht, man schließe eine solche für die Zukunft aber auch nicht aus: "Das Unternehmen behält sich rechtliche Schritte auch gegen Herrn Schweifer vor", erklärte die Sprecherin.
Schweifer war im Jänner 2011 in den BEWAG-Vorstand gewechselt und im Juni 2012 fristlos entlassen worden. Wegen der Entlassung hatte er die Energie Burgenland geklagt, der im Oktober des Vorjahres begonnene Prozess wurde vertagt.