Lobbyist soll 2,2 Millionen Euro an politische Entscheidungsträger verteilt haben
Die US-Behörden haben offenbar ihr Interesse am hierzulande bekannten Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly entdeckt. Laut einem Bericht des "profil" wird von der US-Börsenaufsicht SEC gegen ihn und Motorola ermittelt. Der Elektronik-Konzern soll dem Lobbyisten ab April 2004 in Summe 2,2 Millionen Euro überwiesen haben. Die amerikanischen Behörden hegen den Verdacht, dass Mensdorff mit diesen Geldern, die auf drei Gesellschaften in seinem Einflussbereich flossen, "unzulässige Zahlungen" an politische Entscheidungsträger in Europa und dem Mittleren Osten geleistet hat.
Laut "profil" liegen der SEC Beweise vor, wonach Amtsträger mit Geschenken und Urlauben bestochen wurden. Zuletzt war in den Medien über eine Beziehung zwischen Motorola und Mensdorff-Pouilly im Zusammenhang mit dem österreichischen Behörden-Funk-Projekt Tetron spekuliert worden. Hier soll laut "profil" ein Vertrag vorliegen, wonach der Lobbyist für die "Betreuung" von Motorola im Zusammenhang mit dem Blaulicht-Projekt bis zu 2,6 Millionen Euro kassiert haben könnte. Mensdorff hatte auch von der Telekom mehr als eine Millionen möglicherweise im Zusammenhang mit Tetron kassiert. Bestechungsvorwürfe wies er zurück. Es habe sich um reale Geschäfte gehandelt.