Die Bankensteuer und schleppendes Kreditgeschäft fordern personelle Opfer.
Die Bankensteuer fordert ihre ersten Opfer: Die Erste Group plant in Ungarn, 250 Mitarbeiter oder rund 9 Prozent der Belegschaft noch 2010 abzubauen, so eine Erste-Group-Sprecherin. Für 2011 gebe es derzeit keine Pläne für einen weiteren Personalabbau, heißt es in der Wien-Zentrale. Begründet wird der Personalabbau unter anderem mit der Einführung der Bankensteuer und dem Einbruch am Kreditmarkt. Damit will die Bank langfristig ihre Aktivitäten in Ungarn absichern.
Ungarn hat im Juli 2010 überraschend eine befristete Bankensteuer von 2010 bis 2012 beschlossen, die ab heuer jährlich 182 Milliarden Forint (666 Mio. Euro) in die leere ungarische Staatskasse spülen soll. Besteuert wird die Bilanzsumme der Geldinstitute mit 0,45 Prozent der Bilanzsumme. Auch anderen in Ungarn tätige Banken haben Personalkürzungen angekündigt.
Die ungarische Erste-Tochter muss demnach heuer im Gesamtjahr rund 48 Millionen Euro zusätzlich an Steuern zahlen. Sie meldete in den ersten drei Quartalen einen Verlust von neun Millionen Euro, nach einem Nettogewinn von 53 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2009. Hier mussten bereits Rückstellungen für die von den Banken hart kritisierte Bankensteuer gebildet werden.