Geldhäuser müssen Kapitalpolster noch einmal kräftig aufstocken.
Europäische Banken müssen ihre Kapitalpolster einer Studie zufolge im kommenden Jahr noch einmal kräftig aufstocken. Im Zuge des Gesundheitschecks durch die europäischen Aufsichtsbehörden könnte bei den Instituten ein Kapitalbedarf von 280 Mrd. Euro aufgedeckt werden, erklärte die Unternehmensberatung PwC in einem am Donnerstag vorgestellten Gutachten.
"Den europäischen Banken stehen einige turbulente Jahre bevor", sagte der zuständige PwC-Manager Miles Kennedy. Sowohl europäische als auch nationale Aufsichtsbehörden würden Druck auf die Banken ausüben, ihre Sicherheitspuffer zu stärken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will zunächst die Bilanzen der 128 größten europäischen Banken unter die Lupe nehmen, bevor sie in knapp einem Jahr die Aufsicht übernimmt. Anschließend sollen die Geldhäuser in einem Stresstest unter Beweis stellen, dass sie eine Krise, beispielsweise ausgelöst durch einen Konjunktureinbruch, mit einem ausreichenden Kapitalpuffer überstehen würden.
Institute wie die Deutsche Bank oder Barclays haben ihr Kapital bereits um Milliarden aufgestockt. PwC geht jedoch davon aus, dass die bisherigen Bemühungen der Branche nicht ausreichen. Einen Teil des noch bestehenden Kapitallochs könnten die Geldhäuser unter anderem durch den Verkauf von Unternehmensteilen beheben. Den größten Teil - nämlich 180 Mrd. Euro - müssen die Institute laut PwC aber durch die Aufnahme von frischem Kapital stopfen.
Heimische Banken
In Österreich werden Erste Group, BAWAG P.S.K., ÖVAG sowie von Raiffeisen die Raiffeisen Zentralbank (RZB), Raiffeisen Landesbank Oberösterreich und Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien von der EZB geprüft. Die Bank Austria ist über ihre italienische Mutter UniCredit Prüfungsgegenstand.