Beim EU-Gipfel gab es in der Nacht auf Freitag das gleiche Ergebnis wie beim Fußball: Deutschland verlor, Italien und Spanien setzten sich in der langen Gipfel-Nacht in Brüssel (wie bei der Fußball-EURO) klar durch.
Und die Banken und Finanzmärkte jubilierten dazu. 15 Stunden dauerte der Verhandlungsmarathon in Brüssel, dann war Deutschlands eiserne Kanzlerin Angela Merkel weichgeklopft. Ihre Sparpolitik ist aufgeweicht.
Krisenländer wie Spanien oder Italien sollen künftig leichter auf den Euro-Rettungsfonds zugreifen können und weniger Auflagen erfüllen müssen: Kontrollen werden ausgeschaltet. Der Rettungsfonds soll außerdem Banken aus den Pleite-Staaten direkt Hilfe gewähren und damit den Staatshaushalt entlasten. Die Schlüsselrolle übernimmt künftig die Europäische Zentralbank (EZB), die zur „Superbehörde“ für die Bankenaufsicht wird.
Im Gegenzug stimmten Spanien und Italien einem Konjunkturprogramm von 120 Milliarden Euro zu, auf das vor allem die Deutschen drängten. Kleiner Sieg für Merkel: Die Euro-Bonds sind auf deutschen Wunsch derzeit vom Tisch. Bundeskanzler Werner Faymann war mit dem Gipfel zufrieden: „Ein herzeigbares Ergebnis. Mit 120 Milliarden Euro gibt es bedeutende Initiativen für Wachstum und Beschäftigung.
Deutscher Bundestag segnete Fiskalpakt ab
Strippenzieher im Hintergrund: Frankreichs Präsident François Hollande. Er unterstützte die Krisenländer vehement. Die Achse aus Frankreich, Italien und Spanien siegte.
Zurück in der Heimat gab’s dann doch auch einen Sieg für Merkel. Freitagabend winkte der deutsche Bundestag den Fiskalpakt durch.