Gold so teuer wie nie – Folge der Verunsicherung der Anleger über den Euro.
Wegen der täglich neuen Hiobsbotschaften zur Schuldenkrise in Europa und den USA verlieren die Anleger das Vertrauen in Euro und Dollar und flüchten in das krisenfeste Gold. Das treibt den Preis seit Monaten von einem Rekord zum nächsten – gestern Vormittag wurde in London mit 1.600,80 Dollar je Feinunze (31,1 g) ein neues Allzeithoch erreicht. Zum ersten Mal in der Geschichte durchbrach das Edelmetall die Preismarke von 1.600 Dollar. Erst Ende April waren erstmals 1.500 Dollar erreicht worden. Auch in Euro gerechnet stieg der Goldpreis gestern um gut ein Prozent auf den bisher höchsten Wert.
Preis über 1.600 Dollar
In nur zwei Wochen hat Gold in Euro jetzt mehr als zehn Prozent an Wert zugelegt. Die Entwicklung des Goldpreises gilt generell als „Angstindikator“ an den Märkten, demnach ist also höchste Alarmstufe gegeben.
Ein Ende der Goldpreisrallye ist nicht abzusehen. Dass die EU-Regierungschefs beim Gipfel am Donnerstag eine wirkliche Lösung finden, wird nicht erwartet. Finanzexperten rechnen damit, dass die Investoren weiter auf Nummer sicher gehen und Gold kaufen werden.
Investoren flüchten ins Gold
Schon in den nächsten Tagen könnte der Goldpreis 1.650 Dollar
Feinunze erreichen. In 12 Monaten seien 2.000 Dollar möglich, meint Ronald Stöferle, Goldexperte der Erste Group.
Die großen Goldkäufe werden derzeit von institutionellen Investoren getätigt. Wer als Privatanleger erst jetzt ins Gold einsteigen will, hat einen sehr hohen Einstiegspreis. Kaufen kann man Gold als Barren oder Münzen (Philharmoniker beispielsweise); es gibt auch Gold-Wertpapiere. Gehandelt wird Gold vorwiegend in Dollar – ein fallender Dollarkurs kann also den Kursgewinn auffressen.