Rekordtief
Euro befindet sich im Sinkflug
23.07.2012
Erstmals ist der Euro unter die Marke von 1,21 Dollar gesunken.
Der Euro ist zu Wochenbeginn erstmals seit gut zwei Jahren unter die Marke von 1,21 US-Dollar gesunken. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,2091 Dollar und damit rund einen halben Cent weniger als am Freitagabend. Ein Dollar war zuletzt 0,8264 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagmittag auf 1,2200 (Donnerstag: 1,2287) Dollar festgesetzt.
Die Euro-Schuldenkrise belastet die Gemeinschaftswährung immer stärker: Binnen Jahresfrist hat der Euro zum Dollar mehr als zwanzig Cent verloren, zum japanischen Yen liegt er auf dem tiefsten Stand seit elf Jahren. Während sich abermals die Frage nach dem Verbleib Griechenlands im Währungsraum stellt, rücken in Spanien die angeschlagenen Regionen in den Fokus. Hinzu kommen rekordhohe Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen, die die viertgrößte Euro-Wirtschaft über hohe Refinanzierungskosten immer stärker unter Druck setzen.
Katastrophale Verlustraten an den europäischen Börsen
Dass sich das auch negativ auf die börsen auswirkt war zu erwarten gewesen, die Verlustzahlen sind zum Teil enorm.
Berichte über einen drohenden Staatsbankrott Griechenlands verunsichern die Anleger: Die Kurse an der Börse in Athen rutschten am Montag gegen Mittag um mehr als sechs Prozent ab. Auch in Spanien, das seinen angeschlagenen Banken unter die Arme greifen muss, und in Italien, gaben die Aktienkurse stark um mehr als fünf Prozent nach.
Auch Wien leidet unter der allgemeinen Tristêsse
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Sitzungsbeginn bei 1.954,59 Punkten, ab dann ging es stetig bergab, das Tagestief lag kurz vor Mittag bei 1.907,49 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 2,13 Prozent tiefer bei 949,48 Punkten. Die verschärfte Lage am spanischen Anleihenmarkt und Spekulationen, dass Griechenland auf einen Staatsbankrott zusteuert, drücken die Märkte zu Wochenbeginn klar ins Minus.