Investoren verunsichert
Europas Leitbörsen eröffnen im Minus
27.10.2010
Gesucht waren Immobilienwerte und Versorger, Ölindustrie verlor an Wert.
Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel überwiegend mit Kursverlusten tendiert. Gegen 10.25 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.588,94 Punkten, das entspricht einem Minus von 24,86 Einheiten oder 0,38 %. In London fiel der FT-SE-100 33,9 Einheiten oder 0,59 % auf 5.673,39 Zähler.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 14,32 Einheiten oder 0,50 % auf 2.841,99 Punkte.
Investoren verunsichert
Sorgen um das Ausmaß möglicher geldpolitischer Lockerungen der US-Notenbank Fed sorgten für Verunsicherung unter den Investoren, hieß es von Börsianern zur Begründung für die Abschläge. Dabei verwiesen sie auf einen Medienbericht, wonach die Lockerungen weitaus weniger aggressiv als bisher gedacht ausfallen könnten. Auch auf die uneinheitlichen Vorgaben von den Übersee-Märkten wurde von Händlern verwiesen.
Ein Branchenvergleich zeigte Technologiewerte und Aktien der Ölindustrie unter den größeren Verlierern. Aber auch Titel aus der Automobilbranche sowie aus dem Nahrungs- und Genußmittelsektor verloren an Terrain. Immobilienwerte und Versorger zeigten sich hingegen auf der Gewinnerseite.
Air France-KLM im Steigflug
Auf Unternehmensseite dominierte erneut die Berichtssaison. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM blickt zuversichtlicher auf das laufende Geschäftsjahr. Vor dem Hintergrund der Umsatzentwicklung in den vergangenen Monaten und dem derzeitigen Reservierungsstand rechne das Unternehmen mit einem positiven operativen Ergebnis, hieß es. Nicht gelten soll die neue Prognose, falls sich etwas Bedeutendes und Nachteiliges ereignet. Die Aktien stiegen um 3,28 % auf 13,55 Euro.
Michelin gibt nach
STMicroelectronics und Michelin legten zwar Zahlen vor, die besser als erwartet ausfielen, die Papiere des Reifenkonzerns Michelin gaben dennoch 1,50 % auf 58,35 Euro nach. STMicroelectronics zeigten sich hingegen um 2,88 % höher bei 6,078 Euro.
Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) fielen nach ihrer Bilanz zurück. Die spanische Großbank hat in den abgelaufenen neun Monaten wie erwartet weniger verdient als im Vorjahr. Der Gewinn ging um rund zwölf Prozent auf 3,67 Mrd. Euro zurück, wie das Institut mitteilte. Auch der Zinsüberschuss sank um rund ein Prozent 10,2 Mrd. Euro. Beide Werte lagen leicht unter den Prognosen der Experten. Die Aktien reagierten mit einem Abschlag von 1,18 % auf 9,52 Euro.
Schwere Mängel in einer inzwischen geschlossenen Fabrik kommen GlaxoSmithKline teuer zu stehen. Der britische Pharmakonzern muss in den Vereinigten Staaten 750 Millionen Dollar zahlen, weil er über Jahre hinweg verunreinigte oder mit falschen Inhaltsstoffen versehene Medikamente verkauft hatte, darunter eine Salbe für Babys. Die Aktien verloren 1,50 % auf 1.246 Pence.