Ruhe vor Bernankes Rede - BHP Billiton steigert Erzproduktion.
Die Leitbörsen in Europa haben am Mittwoch im frühen Handel gut behauptet notiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 stieg bis 9.45 Uhr marginal um 0,03 Einheiten auf 2.665,64 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte mit 8.219,76 Punkten und einem Plus von 18,71 Einheiten oder 0,23 Prozent. In London stieg der FT-SE-100 um 30,82 Einheiten oder 0,47 Prozent auf 6.587,17 Zähler.
Nachdem europäische Aktien am Vortag die größten Einbußen innerhalb einer Woche verzeichnen mussten, zeichnete sich bei den Anlegern, wie von Analysten bereits angekündigt, Zurückhaltung ab. Die Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke wird mit Spannung erwartet.
Am Mittwochnachmittag spricht Bernanke vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses und wird am Donnerstag vor dem Bankenausschuss des Senats zur Geldpolitik und den weiteren Plänen zum Ankauf von Wertpapieren Rede und Antwort stehen. Im Gespräch ist auch eine mögliche Drosselung der ultralockeren US-Geldpolitik. Der Einfluss der Rede am Mittwoch wird von Analysten als hoch eingestuft. Die US-Ökonomen der Deutschen Bank rechnen mit weniger marktfreundlichen Aussagen des Fed-Chefs als noch in der Vorwoche.
Im Fokus stehen heute außerdem die Auktion zehnjähriger Bundesanleihen in Deutschland sowie von Geldmarktpapieren in Portugal. Zu Mittag stehen zudem Zahlen der Bank of America an und am Abend das Beige Book der Fed.
Im Branchenvergleich war ein überwiegender Teil der Sektoren am Vormittag im Plus, besonders bei den Rohstoffwerten und im Gesundheitsbereich gab es Gewinne. Arcelor Mittal gehörte mit plus 1,84 Prozent zu den stärksten Papieren. Am anderen Ende gehörten der Bausektor und die Autozulieferer zu den Verlieren.
Erfreulich verlief es auch für den weltgrößten Bergbaukonzern BHP Billiton, der seine Eisenerzproduktion im vergangenen Quartal kräftig gesteigert hat. Trotz der schwächeren Wirtschaftsentwicklung in China förderte das Unternehmen mit 47,7 Millionen Tonnen 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Mittwoch mitteilte. Dies verhalf dem Unternehmen, das sowohl in New York, Sydney und London notiert, an der Londoner Börse zu plus 2,06 Prozent.
Im deutschen Aktienindex DAX gehörten die Aktien von ThyssenKrupp zu den Favoriten. Sie legten nach kräftigen Kurszuwächsen am Vortag um weitere 1,24 Prozent zu. Wie das "Handelsblatt" berichtet, rechnet der Industriekonzern im Desaster um seine Stahlwerke in Übersee mit keinen weiteren wesentlichen Abschreibungen mehr. Zudem sehen Analysten für die Papiere positive Impulse durch starke Zahlen der schwedischen SKF.