Die Leitbörsen in Europa zeigten am Freitagvormittag eine etwas festere Tendenz. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit plus 0,17 Prozent oder 6,25 Punkte bei 3.647,57 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,14 Prozent oder 16,18 Zähler auf 11.815,57 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,07 Prozent oder 4,77 auf 6.765,84 Punkte.
Die europäischen Aktien setzten damit auch zum Wochenausklang ihre Kursgewinne fort. Analysten warnten jedoch, dass die europäischen Leitbörsen in sehr kurzer Zeit zu große Gewinne eingefahren hätten. Zudem würden Streitigkeiten zwischen hochrangigen Vertretern der Eurozone und der griechischen Regierung für Verunsicherung sorgen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble erklärte erst am Vorabend, dass er ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht ausschließen wolle.
Konjunkturnachrichten werden am Freitag hauptsächlich aus den USA kommen. Dort stehen die Erzeugerpreise für Februar sowie das Michigan Sentiment, ein Indikator für das US-Verbrauchervertrauen, zur Veröffentlichung bereit.
Unter den Einzelwerten rückten Salvatore Ferragomo um klare 2,63 Prozent nach vorne. Die italienische Luxuskette konnte mit einem überraschend stark angestiegenen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Investoren punkten. Ferragomo habe demnach 293 Mio. Euro anstatt der prognostizierten 281 Mio. Euro an Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielt. Zusätzlich will der Konzern seine Dividende von 40 auf 42 Cent je Aktie anheben.
Im deutschen Leitindex DAX standen die Titel der Commerzbank mit einem Plus von 4,21 Prozent an der Index-Spitze. Im Streit mit der US-Justiz muss die Bank nun eine Zahlung von insgesamt 1,45 Mrd. Dollar tätigen. Damit sind auch alle anhängigen Rechtsstreitigkeiten für das Institut erledigt. Die Gewinnrechnung für das Jahr 2014 muss daher nach unten korrigiert werden. Die Analysten der Investmentbank BNP Paribas erhöhten daraufhin ihre Commerzbank-Gewinnprognose für das Jahr 2015 deutlich. Die Belastungen für das kommende Jahr wären nun weggefallen, erklärten die BNP-Experten.
Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen unterdessen weiter aufstocken müssen. Das Institut musste in seinem am Freitag veröffentlichten Geschäftsbericht den bereits im Februar gemeldeten Jahresüberschuss um 105 Mio. Schweizer Franken nach unten korrigieren. Unter dem Strich bleibt damit noch ein Gewinn von 3,47 Mrd. Franken, womit das Geldhaus weiterhin ein um neun Prozent höheres Ergebnis als 2013 einstreift. Die UBS-Aktie legte 0,81 Prozent zu.