Europas Zentralbanken horten ihr Gold

22.06.2010

Europas Zentralbanken haben im vorigen Quartal so gut wie kein Gold verkauft. Seit Beginn des dritten Zentralbanken-Goldabkommens im September 2009 haben sie nur 1,8 t Gold verkauft.

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Der einzige nennenswerte Verkauf über dieses Abkommen erfolgte durch den IWF, der seit Mitte Februar 38,7 t verkauft hat. Der Branchenverband World Gold Council (WGC) geht davon aus, dass der IWF auch in diesem Quartal eine ähnliche Menge auf den Markt bringen wird.

Außerhalb des Abkommens wurden die größten Käufe aus Russland und den Philippinen berichtet, beide mit langfristigen Goldkaufprogrammen. Die russische Zentralbank kaufte im vorigen Quartal weitere 26,6 t Gold und erhöhte ihren Goldbestand auf 668,6 t. Das sind 5,5 % ihrer Gesamtreserven.

Russland bleibt damit der neuntgrößte offizielle Goldbesitzer. Die philippinische Zentralbank kaufte im März 9,5 t Gold und erhöht damit ihren Bestand auf 164,7 t bzw. 13,7 % ihrer Gesamtreserven. Saudi Arabien korrigierte seinen Goldbestand auf 322,9 t bzw. 2,8 % der Reserven von zuvor 143 t bzw. 1,2 %.

USA haben das meiste Gold

Größter Goldhalter nach den jüngsten Juni-Daten des World Gold Council sind die USA mit 8.133,5 t, das entspricht 72,8 % ihrer Gesamtreserven. Deutschland folgt an zweiter Stelle mit 3.406,8 t (68,1 %), danach der IWF mit 2.966,8 t. Italien (2.451,8 t bzw. 67 %), Frankreich (2.435,4 t bzw. 65,6 %) und China (1.054,1 t bzw. 1,6 %) folgen. China erhöhte seinen Goldbestand zuletzt per April 2009 um 454 t Gold - dieses Volumen wurde über 6 Jahre zugekauft. Österreich liegt mit 280 t auf Rang 20. Das entsprach 56,1 % der gesamten ausländischen Reserven.

Die weltweiten Goldbestände werden mit 30.462,8 t angegeben, davon entfallen auf alle Staaten 27.069 t, das entspricht 10,7 % ihrer gesamten Reserven. Auf die Euroländer, inklusive EZB, entfallen 10.798,2 t oder 58,9 % der Reserven.

Das dritte Zentralbanken-Goldabkommen umfasst die EZB und die Zentralbanken der Euroländer, sowie die Notenbanken von Schweden und der Schweiz. Großbritannien hat das Abkommen 2004 verlassen, neue Euroländer sind dazugekommen.

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