Die Star Lounge der Tiroler Skifirma Kneissl ist gepfändet worden.
Die angeschlagene Tiroler Skifirma Kneissl hat heute unliebsamen Besuch bekommen: Ein Exekutor ist gegen 9 Uhr früh in der Kneissl Star Lounge in der Innsbrucker Maria-Theresein-Straße gewesen. "Wir müssen alle Möglichkeiten ausnützen", meinte ein Sprecher der Firma von Susan Strasser. Der Wiener Modedesignerin schuldete die Kneissl Tirol GmbH rund 158.000 Euro.
"Wir warten auf das Ergebnis der Pfändung", erklärte Thomas Lang, Investor der Firma Strasser. Ein Tiroler Anwalt der Firma sei bei der Exekution dabei gewesen. Auf drei verschiedenen Wegen hätte die Firma versucht, ihr Geld zu bekommen. "Die Bank erklärte uns, dass keine Mittel mehr da seien. Über eine Drittschuldnerpfändung sind wir an Mehrheitseigentümer Mohamed Al Jaber herangetreten, leider auch erfolglos. Dieser Weg wurde nun auf die mit Kneissl kooperierenden Händler ausgeweitert. Dieser Schritt ist noch offen", sagte Lang.
KSV: "Drei verschiedene Gesellschaften"
Nun würden sie über eine Fahrnisexekution in der Star Lounge und eventuell später auch im Firmensitz in Kufstein versuchen, mit "Ski, Möbel oder Computer" an die ausstehende Geldsumme zu kommen. Der Kreditschutzverband wunderte sich, dass nun die Kneissl Star Lounge gepfändet wird. "Es handelt sich bei Kneissl um drei verschiedene Gesellschaften. Die Star Lounge hat mit der Kneissl Tirol GmbH oder der Kneissl Holding nichts zu tun", sagte ein Sprecher des Verbandes.
Al Jaber will Verbindlichkeiten übernehmen
Das Sekretariat des Mehrheitseigentümers Scheich Mohamed Al Jaber hat noch am Donnerstagnachmittag gegenüber der Firma Strasser verkündet, alle offenen Verbindlichkeiten der Firma Kneissl übernehmen zu wollen.
"Er will sich mit uns Lieferanten, die noch auf ihr Geld warten, in Verbindung setzen und die Rechnungen zahlen", sagte Lang. Unternehmensintern wolle der Scheich dann klären, welche Verantwortung Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer zu tragen habe.
Der Scheich bedauere, dass es soweit gekommen sei, berichtete Lang. In der Kneissl Star Lounge sei am Donnerstag alles gepfändet worden, was der Beamte dort vorgefunden habe. "Sogar Getränkebestände. Bis zur letzten Champagnerflasche steht dort nichts mehr zur freien Verfügung der Firma Kneissl", sagte Lang. Nun müsse geklärt werden, was davon Eigentum von Kneissl Tirol GmbH und was im Eigentum der Star Lounge gewesen sei.