Der Leitzins in den 16 Euro-Ländern beträgt weiterhin nur 1,0 %.
Mit historisch niedrigen Zinsen will die Europäische Zentralbank (EZB) die Konjunktur im Euro-Raum weiterhin stützen. Die Notenbank lässt den wichtigsten Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Zentralbankgeld auf dem Rekordtief von 1,0 %. Das entschied der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt.
Frühestens in einem Jahr wieder rauf
Den ersten Zinsschritt nach oben erwarten Volkswirte inzwischen erst im zweiten Halbjahr 2011. Derzeit sprechen die langsame und in den 16 Euro-Ländern uneinheitliche Konjunkturerholung sowie die relativ geringe Inflation gegen höhere Zinsen. Seit Mai 2009 verharrt der Leitzins in den 16 Euro-Ländern auf dem Rekordtief von 1,0 %.
Trotz der zuletzt guten Entwicklung der Wirtschaft etwa in Deutschland wird die EZB die Märkte nach Überzeugung von Volkswirten auch weiter mit außergewöhnlichen Maßnahmen umfassend stützen. Erwartet wird unter anderem, dass Notenbank-Präsident Jean-Claude Trichet am Nachmittag erklärt, dass die Zentralbank am Kauf von Anleihen klammer Euro-Staaten festhalten wird. Zuletzt hatte die EZB von dieser Möglichkeit, die Märkte zu beruhigen, allerdings kaum noch Gebrauch gemacht.