Fed lässt Staatsanleihenkäufe im Herbst auslaufen

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Die US-Notenbank wird ab Herbst eine ihrer wirkungsvollsten Waffen im Kampf gegen die Rezession aus der Hand legen. Wie die Fed im Anschluss an eine Sitzung ihres Offenmarktausschusses (FOMC) mitteilte, wird ihr seit dem Frühjahr laufendes Ankaufprogramm für langfristige Staatsanleihen zwar bis Ende Oktober verlängert. Die Höchstsumme von 300 Mrd. Dollar werde aber nicht geändert.

Das Programm werde vielmehr langsamer als bisher geplant zurückgefahren. Den Finanzmärkten solle ein sanfter Übergang ermöglicht werden, bevor das Programm ende. Die Fed hatte im Frühjahr entschieden, Staatspapiere und andere Anleihen zu kaufen, etwa hypothekenbesicherte Papiere. Diese Programme werden nicht verändert.

Die Zentralbank pumpt auf diese Weise Geld in das Bankensystem und die Wirtschaft, um die schwerste Rezession seit Jahrzehnten abzufedern und die Verkrampfungen im Finanzsystem zu lösen. Mittlerweile mehren sich indes die Zeichen, dass der starke Wirtschaftsabschwung weitgehend gestoppt ist.

Wirtschaft stabilisiert sich langsam

Davon geht auch die Fed aus, deren Tonfall optimistischer wird. Ihrer Ansicht nach stabilisiert sich die Wirtschaft nun nach gut 20 Monaten in der Rezession. Auch die Bedingungen an den Finanzmärkten hätten sich weiter verbessert. Für übertriebene Zuversicht bestehe jedoch nach wie vor kein Anlass, da die Konjunktur weiter schwach, die private Nachfrage nach wie vor gedämpft und der Arbeitsmarkt stark von der Krise betroffen sei.

Ihren Leitzins beließen die Notenbanker um Fed-Chef Ben Bernanke daher wie von Experten erwartet bei 0,0 bis 0,25 Prozent. Die Fed hatte den Zielsatz für Tagesgeld auf dem Höhepunkt der Krise so aggressiv und tief gesenkt wie noch nie.

An den Finanzmärkten wird mittlerweile auf eine erste Zinserhöhung der Fed im ersten Quartal 2010 spekuliert. Grund dafür ist unter anderem, dass in den USA zuletzt weniger Menschen ihren Job verloren haben als befürchtet - allerdings waren es nach Berechnungen des Arbeitsministeriums im Juli immer noch knapp 250.000.

Am Futuremarkt wird seitdem die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinserhöhung im Januar auf mehr als 40 Prozent taxiert. Experten halten dies für übertrieben, da die Fed noch nie den Leitzins angehoben hat, solange unterm Strich noch Arbeitsplätze verloren gingen. Die Regierung rechnet jedoch mit einem weiteren Stellenabbau in den kommenden Monaten.

"Keine so guten Nachrichten"

Die Verlängerung der Ankäufe wurde am Finanzmarkt mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die Kurse langlaufender US-Staatsanleihen gaben nach, während der Dollar Verluste zum Euro wett machen konnte. "Viel Unterstützung für Anleihen der Regierung kam zuletzt von der Fed. Alles in allem sind das keine so guten Nachrichten für Besitzer von Treasuries", sagte Bruce McCain von der Key Private Bank in Cleveland, Ohio.

Analysten betonten, man dürfe den Schritt der Fed nicht mit einer Ausweitung der unorthodoxen geldpolitischen Maßnahmen verwechseln. Die Notenbank setze zwar auf eine Erholung, sei sich aber noch nicht zu 100 Prozent sicher, dass die Wirtschaft bald auf sicherem Fundament stehen werde. Burt White von LPL Financial in Washington zeigte sich zufrieden damit, dass die Fed abwartet und den Märkten Zeit gibt: "Der Markt hat Angst davor, dass die Fed den Fuß vom Gas nimmt und ihn gleich auf die Bremse stellt." Dies habe sie nicht getan.

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