Vorsicht, Anlagebetrüger!
FMA warnt Anleger vor "Scalping"
14.12.2010
Dubiose Infodienste pushen in betrügerischer Absicht Kurse wertloser Aktien.
Die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) warnte am Dienstag in einer Aussendung vor dem sogenannten "Scalping". Bei dieser Form des Anlagebetruges versuchen die Täter mittels fingierter Börsebriefe, Newsletter und Analystenkommentare, Anlegerpublikum zum Kauf in Wahrheit wertloser Aktien zu animieren.
Falsche Anlageempfehlung
Mit Schlagworten wie "1000% Kurs-Chance!", "Sichere Anlageempfehlung - Kaufen Sie diese Aktie!" und "Garantierter Gewinn in 3 Monaten!" werden die betreffenden Wertpapiere empfohlen. Diese Aktien würden jedoch zumeist von Briefkastenfirmen im angelsächsischen Raum stammen, so die FMA. Dort notierten sie in Marktsegmenten, die wenigen oder keinen Vorschriften für Emittenten unterliegen.
Kurs bricht wieder zusammen
Die Täter halten selbst den Großteil dieser in Wahrheit wertlosen Papiere, die sie dann aber, nachdem durch die betrügerischen Infodienste die Nachfrage und damit der Kurs künstlich in die Höhe manipuliert wurde, an die angelockten ahnungslosen Anleger abstoßen. Haben die Betrüger abkassiert, bricht der Kurs wieder in sich zusammen.
In Österreich wurden in den vergangenen Monaten insbesondere in den westlichen Bundesländern wie Tirol und Salzburg etwa drei bis vier Fälle pro Tag gemeldet. Nächstes Jahr soll der Kampf gegen "Scalping" einer der Schwerpunkte der FMA werden. Bisher sei kein Papier der Wiener Börse betroffen, hieß es am Dienstag bei einer FMA-Pressekonferenz.
Warnsignale, die Anleger beachten sollten:
- Unaufgefordert zugesandte Materialien wie Börsebriefe, Newsletter und Analystenkommentare kritisch betrachten
- Unaufgeforderte Telefonanrufe, E-Mails oder Faxe sind grundsätzlich als Warnzeichen zu verstehen
- Über unbekannte Unternehmen in wenig regulierten Börse-Segmenten sollten genaue Informationen eingeholt werden (z.B. Dauer der Börsenotierung, Volumen der gehandelten Aktien etc.), bevor ein Investment getätigt wird
- Unprofessionelle Internet-Auftritte der betroffenen Firmen, zB keine Jahresberichte, Management-Angaben etc. auffindbar.
- Auch professionelle Internet-Auftritte und Hochglanzbroschüren sind kein Beweis für Seriosität.