GB-Forschungsinstitut

Pleite Italiens wahrscheinlich

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Das britische Forschungsinstitut CEBR sieht schwarz für Italien.

Das hoch verschuldete Italien dürfte nach Einschätzung eines britischen Forschungsinstituts eine Zahlungsunfähigkeit kaum mehr abwenden können. Trotz der massiven Sparanstrengungen werde Italien angesichts des Schuldenbergs nur dann eine Pleite vermeiden können, wenn die Wirtschaft kräftig wachse, teilte das Centre for Economics and Business Research (CEBR) am Donnerstag in London mit. "Realistisch betrachtet steht Italien die Zahlungsunfähigkeit bevor", erklärte das CEBR. Dabei seien sowohl optimistische als auch pessimistische Szenarien durchgespielt worden.

Schulden bis 2017 schon 150 Prozent des BIP
Die derzeitige Gesamtstaatsverschuldung in Höhe von 128 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werde bis 2017 auf 150 Prozent ansteigen, wenn die Zinsen für Staatsanleihen über den derzeitigen sechs Prozent verharren und das Wirtschaftswachstum weiter stagniere, erklärte das CEBR. Auch wenn die Kosten für das Leihen von Geld auf vier Prozent sänken, betrüge die Staatsverschuldung im Jahr 2018 angesichts des erwarteten eher schwachen Wachstums 123 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im ersten Quartal 2011 war die italienische Wirtschaft nur um 0,1 Prozent gewachsen.

Angesichts der Furcht vor einem Übergreifen der Schuldenkrise von Griechenland auf Italien hatte Regierungschef Silvio Berlusconi am Mittwoch vor dem Parlament in Rom einen "sofortigen Aktionsplan" gefordert, um das Wachstum zu beschleunigen und die Märkte zu beruhigen. Das Parlament hatte Mitte Juli ein großes Sparpaket verabschiedet, die Regierung will das jährliche Haushaltsdefizit bis zum Jahr 2014 auf nahezu null senken. Sorgen bereitet derzeit auch Spanien, das ebenfalls unter den Druck der Finanzmärkte geraten ist und für langfristige Staatsanleihen wie auch Italien Rekordzinsen zahlen muss.

Britische Wissenschaftler für Spanien optimistischer
Das CEBR stellte Spanien in seiner Studie aber eine bessere Prognose aus als Italien. Spanien könne "gerade noch davonkommen" und eine Zahlungsunfähigkeit vermeiden, erklärte das Institut. Das liege daran, dass die Gesamtschuldenlast geringer sei. Auch bei einer schlechten Entwicklung würde der Schuldenberg nicht auf über 75 Prozent des BIP anwachsen. "Es gibt eine reale Chance, dass Spanien eine Zahlungsunfähigkeit und Umschuldung vermeiden kann, es sei denn, das Land wird angesteckt und nach unten gezogen."

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