Gewinnmitnahmen zogen den deutschen Aktienindex leicht ins Minus.
Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Leitindex DAX schloss einen Tag nach dem Sprung auf ein Zweijahreshoch mit einem Minus von 0,38 % bei 6.613,80 Punkten. Der MDax büßte 0,42 % auf 9.323,92 Punkte ein und der TecDax verlor 0,17 % auf 814,84 Punkte.
Stabile Entwicklung
"Wir sehen derzeit leichte Gewinnmitnahmen, nachdem der DAX in kurzer Zeit sehr weit nach oben gelaufen ist", sagte Marktanalyst Marco Günther von der Hamburger Sparkasse. Ein Abwärtsdruck sei aber nicht erkennbar. Einer ähnlichen Meinung war Chefhändler Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser, der von einer weiter
"enorm stabilen Börse" sprach.
Merck gab leicht nach
Im Mittelpunkt standen Unternehmenszahlen, wobei Merck als erstes DAX-Unternehmen seine Kennziffern zum dritten Quartal präsentierte. Der Chemie- und Pharmakonzern senkte seine Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis im Flüssigkristall-Geschäft, was von Börsianern als "nicht überraschend" bezeichnet wurde. Die Aktien gaben dennoch 1,95 % auf 59,995 Euro nach und lagen im hinteren DAX-Drittel.
Stahlwerte auf Talfahrt
Die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen des weltgrößten Stahlherstellers ArcelorMittal verblassten aufgrund eines sehr vorsichtigen Ausblicks. Das schickte auch deutsche Stahlwerte auf Talfahrt, die Anteilsscheine von ThyssenKrupp verloren am DAX-Ende 2,65 % auf 26,400 Euro. Die Papiere von Salzgitter verloren 4,42 % auf 52,81 Euro und die von Klöckner & Co (KlöCo) gaben um 3,56 % auf 16,660 Euro nach.
Deutsche Bank schwächer
Schwach zeigten sich auch Deutsche-Bank-Aktien mit minus 1,60 % auf 41,190 Euro. Auf die Stimmung drückte, dass das Investmentbanking der schweizerischen Großbank UBS im dritten Quartal wieder in die roten Zahlen gerutscht war. Zudem hatte das "Handelsblatt" mit Blick auf den deutschen Branchenprimus berichtet, dass dieser mit einer Reihe von Kundenklagen aus den USA konfrontiert werde. Dabei gehe es um den Verkauf toxischer Wertpapiere.
Düngemittel-Hersteller im Plus
Gegen den Trend klar im Plus notierten Papiere des Düngemittel-Herstellers K+S, die 2,89 % auf 48,250 Euro gewannen und den DAX anführten. Sie profitierten von Preiserhöhungen des Konkurrenten Potash. Das deute auf eine robuste Nachfrage hin, sagten Händler.
Puma geht nach oben
Derweil verfehlte der Triebwerksbauers MTU mit seinen Zahlen trotz eines Gewinnplus die Erwartungen des Marktes, was die Papiere im MDax um 3,37 % auf 42,725 Euro abrutschen ließ. Die Titel von Puma machten 1,48 % auf 254,25 Euro gut, nachdem der Sportartikelhersteller seine Umsatzprognose angehoben hatte.