Sarkozy und Jintao schlossen Verträge im Wert von 16 Mrd. Euro ab.
Nicolas Sarkozy plant das globale Finanzsystem umzustrukturieren. China soll ihn dabei unterstützen und so traf sich französische Präsident am Freitag mit seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintao zu Gesprächen. Vor dem Termin in Nizza hatte sich Hu bereits mit dem französischen Premierminister Francois Fillon und dem ehemaligen Präsidenten Jacques Chirac getroffen.
Uran und Flugzeuge an China verkauft
Nach Gesprächen am Donnerstag hatte Sarkozy bekannt gegeben, dass Frankreich Uran, technische Ausrüstung und über 100 Airbus-Flugzeuge im Gesamtwert von 16 Mrd. Euro an China verkaufen werde. Zudem habe er mit Hu eine strategische Partnerschaft im Bereich der Atomenergie vereinbart.
Frankreich übernimmt am 12. November den Vorsitz der G-20-Gruppe. Sarkozy wirbt derzeit um die Unterstützung Chinas für seine Pläne, das globale Finanzsystem zu reformieren und Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten zu begrenzen. Vor zwei Jahren hatte Sarkozy noch mit dem Boykott der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking gedroht, um auf die chinesische Tibet-Politik aufmerksam zu machen.
Kritik: Menschenrechtsfragen unbeachtet
Aktivisten kritisierten, dass Menschenrechtsfragen bei dem Staatsbesuch in dieser Woche nicht diskutiert wurden. Am Freitag versammelten sich Demonstranten auf der Pariser Prachtstraße Champs Elysees. Als Hus Fahrzeugkolonne die Menschenrechtsaktivisten passierte, öffneten sie weiße Regenschirme, auf denen "Lasst Liu Xiaobo frei" zu lesen war.
Der Literaturkritiker Liu war im Oktober mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden und verbüßt derzeit eine elfjährige Haftstrafe wegen Staatsgefährdung. Er ist Mitautor der "Charta 08", in der Dissidenten Reformen, Freiheiten und das Ende des Machtmonopols der Kommunistischen Partei in China forderten.