Gewinneinbruch bei American Express

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Der Kreditkarten-Konzern American Express hat im zweiten Quartal noch stärker unter der Krise gelitten als befürchtet. Unter dem Strich brach der Gewinn im zweiten Quartal um 84 Prozent auf 102 Mio. Dollar (72 Mio. Euro) ein. Die Kreditkartenausfälle erreichten ein Rekordniveau.

American Express (Amex) hat mit den Folgen der rasant steigenden Arbeitslosigkeit in den USA zu kämpfen. Viele Bürger können ihre Kreditkarten-Schulden nicht mehr begleichen. Zuletzt musste der Konzern bei Kreditkartenschulden jeden zehnten Dollar in den Wind schreiben, wie Amex in New York mitteilte.

Auf das Ergebnis drückten auch Belastungen durch die Rückzahlung der vom Staat in der Krise erhaltenen Hilfen von rund 3,4 Mrd. Dollar. Dies ausgeklammert halbierte sich der Gewinn in etwa auf 337 Mio. Dollar. In der Krise streicht der Konzern derzeit 11 000 Stellen, was den Gewinn etwa über Abfindungen zusätzlich belastete. Eindeutige Signale einer Erholung gebe es zwar noch nicht, sagte Amex-Chef Kenneth Chenault. Zumindest seien die Probleme aber zuletzt nicht mehr ganz so schlimm gewesen wie befürchtet.

Für drohende Ausfälle musste Amex erneut 1,6 Mrd. Dollar als Kreditvorsorge zurückstellen. Die Erträge sanken um 18 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar. Hauptgrund: In der Wirtschaftskrise gaben die Kunden über Amex-Karten 16 Prozent weniger aus als ein Jahr zuvor. Einige Experten hatten etwas weniger schlechte Zahlen erwartet. Die Aktie kam stark unter Druck. Bisher zählte Amex zu den am stärksten gestiegenen Werten im Dow Jones in diesem Jahr.

Die Marktführer Visa und Mastercard legen Mitte nächster Woche ihre Zahlen vor. Sie leiden bisher weit weniger als Amex unter der Krise. Sie tragen das Risiko unbezahlter Kreditkartenschulden nicht selbst; es liegt stattdessen bei ihren Partnern und Mitgliedsbanken, die Visa- und Mastercard-Karten ausgeben.

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