Googles neues Betriebssystem Chrome OS wird nach Meinung von Google-Chef Eric Schmidt auf Millionen Computern genutzt werden und hat das Zeug, Microsofts Windows Marktanteile abzunehmen. "Wir haben keine Zahlen, aber wir wissen, es werden Millionen (Computer) sein", sagte Schmidt am Freitag. Er erwarte aber, dass Microsoft mit einer veränderten Strategie auf die neue Konkurrenz antworten werde.
Der weltgrößte Suchmaschinen-Anbieter hatte Anfang der Woche das eigene Betriebssystem Chrome OS angekündigt, mit dem das Unternehmen direkt in das Kerngeschäft von Microsoft vordringt. Er selbst habe sich stets gegen die Entwicklung ausgesprochen, sagte Schmidt der "Financial Times". Seit der Gründung des Unternehmens hätten aber die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin den Plan für ein Betriebssystem verfolgt. Trotz der Einwände von Schmidt hätten die Beiden Entwickler des Firefox-Browsers eingestellt. Die erste frühe Version des Browsers Chrome habe ihn schließlich überzeugt. "Sie war so gut, dass sie mich dazu gebracht haben, meine Meinung zu ändern."
Anders als Microsoft Windows, das einen Marktanteil weltweit von rund 90 Prozent hält, basiert Chrome OS auf dem freien Betriebssystem Linux. Der Quell-Code soll später im Verlauf des Jahres für die Entwicklergemeinde veröffentlicht werden. Chrome OS soll zunächst auf Netbooks eingesetzt werden. Die Gerätehersteller Hewlett-Packard, Acer, Lenovo und Toshiba zählen bereits zu den Partnern, mit denen Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt werden. Auch die Chiphersteller Freescale und Qualcomm hat Google mit ins Boot geholt.