Stronach will die Spekulationen nicht kommentieren. KHG sagt: "Blödsinn."
Heiße Gerüchte um die berufliche Zukunft von Karl-Heinz Grasser. Potenzielle neue Arbeitgeber stehen ja nicht gerade Schlange bei dem unter Dauerbeschuss stehenden Ex-Finanzminister – möglicherweise hat er aber schon bald ein neues Betätigungsfeld. Er soll mit Frank Stronach in Verhandlungen stehen, ist aus seinem Umfeld zu hören. Ein Treffen hat es bereits gegeben.
"Kein Kommentar"
Immerhin war Grasser vor seinem Wechsel in die Politik bereits bei Stronachs Magna tätig, kennt den 78-jährigen Unternehmensgründer gut. Stronach selbst, von ÖSTERREICH auf die Job-Spekulationen um KHG angesprochen, dementiert nicht, sagt nur: "Es gibt viele Gerüchte. Ich kommentiere das nicht." Grasser wiederum will von einem Job bei Stronach nichts wissen: "Das ist Blödsinn."
Weiße Weste
Dass die Sache dennoch Sinn machen könnte, gilt aber als nicht unwahrscheinlich. Zum einen, weil Frank Stronach viele neue Projekte hat, bei denen es zumindest beratende Aufgaben für KHG gibt. Zum anderen, weil Stronach als jemand gilt, der sich stets entschieden gegen Vorverurteilungen stellt. Die Tatsache, dass Ermittlungen gegen Grasser permanent Schlagzeilen machen, wird ihn bei seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn nicht abschrecken. Immerhin ist KHG weder angeklagt, geschweige denn verurteilt.
Bei Magna selbst, wo Stronach sich zurückgezogen hat, wird Grasser im Fall des Falles aber kaum andocken. Eher bei einer der anderen Stronach-Firmen oder als sein Berater.
KHG zeigt Justiz an
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser nimmt die Justiz ins Visier : Nach den Hausdurchsuchungen Ende Mai an zehn Grasser-Adressen hat er nun die Staatsanwaltschaft Wien wegen Amtsmissbrauchs angezeigt. Konkret werden in der Anzeige Behördensprecher Thomas Vecsey und ein unbekannter Täter als Beschuldigte geführt. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte laut Grassers Anwalt Manfred Ainedter per Presseaussendung 35 Journalisten über die Hausdurchsuchung informiert. "Sämtliche für die Aussendung der gegenständlichen Pressemitteilung verantwortlichen Personen" hätten sich damit strafbar gemacht, so Ainedter.