Neue Vorwürfe

Grasser: Luxus-Taschen von Steuer abgesetzt?

26.03.2013

Darüber hinaus bereitet der Porsche dem Ex-Minister erhebliche Probleme mit der Finanz.

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© TZ ÖSTERREICH
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Neue brisante Details aus der Steuerakte von Karl-Heinz Grasser: Laut der Wochenzeitung "FALTER" sorgen einerseits sein Porsche zu Ministerzeiten wie auch zwei Luxus-Taschen seiner Ehefrau Fiona für enormen Wirbel.

Fall 1: Der Porsche

Laut dem Bericht soll sich in der Steuerakte der strafrechtlich zu prüfende Vorwurf befinden, Grasser habe von der Firma Porsche zu Ministerzeiten privat einen Luxuswagen zu extrem günstigen Konditionen leasen dürfen. Während Grasser damals jedem seiner Steuerfahnder die Annahme von noch so kleinen Geschenks per Anti-Korruptionserlass untersagte, ließ er sich als Minister von Porsche ein 911 C4 Cabrio um mehr als 100.000 Euro vor die Türe stellen - nicht als Dienstwagen der Republik, sondern zum privaten Gebrauch.

581 Euro Leasing-Rate pro Monat
Die Porsche-Affäre hatte die Zeitung "der Standard" bereits im Januar angedeutet, Grassers Anwalt Manfred Ainedter bezeichnete die Berichte damals als "Ente". Grasser gibt jetzt offenbar vor der Finanz zu, dass er den Wagen um 581 Euro pro Monat leasen durfte. Er sei ein VIP gewesen, so Grassers Steuerberater Thomas Keppert in seiner Berufung, und "derartige VIP-Leasingverträge sind für Personen mit hohem Bekanntheitsgrad zu günstigen Konditionen in der Automobilbranche durchaus üblich".

Vorteilsnahme in Höhe von 23.469 Euro
Am freien Markt hätte Grasser für das Gefährt 1.800 Euro bezahlen müssen, errechnete hingegen die Finanz und fordert nun nachträglich die Versteuerung eines "Vorteils aus dem Dienstverhältnis" in der Höhe von 23.469 Euro.

Strafrechtlich ist die Sache allemal nicht uninteressant. Die Finanz hält fest, das Geschenk habe "seine Wurzel im Zusammenhang mit der Ministertätigkeit", denn "in der Amtszeit als Finanzminister hatte Mag. Grasser mehrfach beruflichen Kontakt zur Firma Porsche, insbesondere zum damaligen Vorstandsdirektor Dr. Wendelin Wiedeking." In einem Schreiben Wiedekings an Grasser bedankt sich dieser für Beratungstätigkeit in EU-rechtlichen Fragen.

Fall 2: Die Aktentaschen


Karl-Heinz Grasser, so berichtet der Falter, setzte in seiner Steuererklärung darüber hinaus auch zwei Aktentaschen von der Steuer ab. Eine davon hatte er von seiner Frau Fiona erhalten. Eine Tasche kostete 3850 Euro und stammte von der Nobelmarke Hermes. Die andere war 5.650 Euro wert. "Es wurde weder ein Nachweis für die zumindest überwiegend berufliche Nutzung erbracht, noch wurde ein Nachweis erbracht, dass es sich überhaupt um eine Aktentasche handelt", moniert die Finanz. Nur eine E-Mail wurde von den Fahndern sichergestellt. Aus ihr gehe hervor, "dass die Tasche ein Weihnachtsgeschenk seiner Ehefrau" Fiona sei.




 
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