Der Ex-Finanzminister wird zu AvW und zur Hypo befragt.
In der kommenden Woche hat Karl-Heinz Grasser zwei brisante Termine in Kärnten. Am Mittwoch ist er zum wiederholten Mal als Zeuge vor den Untersuchungsausschuss des Kärntner Landtags zum Verkauf der Hypo an die BayernLB geladen. Und dieses Mal wird er auch kommen. „Grasser hat über seinen Anwalt per E-Mail ausrichten lassen, dass er erscheinen wird“, so der Ausschuss-Vorsitzende Rolf Holub (Grüne) zu ÖSTERREICH. Ob KHG allerdings etwas sagen werde, sei fraglich, so Holub.
Der Ausschuss will Grassers Rolle als ehemaliger Finanzminister und Chef der Finanzmarktaufsicht im Zusammenhang des Hypo-Skandals beleuchten. Außerdem soll er zum Hypo-Investment für seine Schwiegermutter bei Tilo Berlin befragt werden.
Auch Hypo-Investor Berlin Mittwoch bei U-Ausschuss
Der Vermögensberater und Hypo-Investor Berlin ist im Übrigen am Mittwoch ebenfalls als Zeuge vor den U-Ausschuss geladen. „Auch er hat über seinen Anwalt sein Kommen angekündigt“, bestätigt Holub. Im U-Ausschuss in Bayern habe Berlin aber „kein einziges Wort gesagt“, so Holub.
Grasser indes hat noch vor der Hypo-Sitzung am Mittwoch am Dienstag einen Termin bei der Justiz in Klagenfurt. Hier soll er aber nicht zu Unklarheiten rund um die Buwog-Affäre befragt werden, sondern im Zusammenhang mit den Ermittlungen in der Causa AvW. Thema ist, warum die Aufsichtsbehörde in diesem Anlegerskandal trotz kritischer Hinweise aus einer Prüfung im Jahr 2000 keine Schritte einleitete. Für Grassers Anwalt Manfred Ainedter ist diese Vorladung „ein reiner Formalakt“. Sein Mandant sei mit den Prüfungen der AvW nicht befasst gewesen, sei aber angezeigt worden – daher müssten die Behörden tätig werden. Ainedter will versuchen, den Termin zu verlegen, da ja Grasser sowieso am Mittwoch wegen des Hypo-Ausschusses in Klagenfurt sein müsse.