Schulden

Griechen betteln um 60 Milliarden

10.05.2011

Ein Hilfspaket von 110 Kredit-Milliarden hat Athen bereits bekommen.

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© Flickr: liako / CC BY-SA 2.0
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Der Pleitestaat Griechenland wird zum Fass ohne Boden für die EU. Mit einem Hilfspaket über stolze 110 Milliarden Euro haben die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) Athen im Vorjahr vor dem drohenden Bankrott bewahrt – nun wird immer deutlicher, dass das bei weitem nicht reicht. Denn die Griechen kriegen ihr Sparprogramm nicht auf die Reihe und brauchen weitere Milliardenspritzen.

Im Juni werde ein zusätzliches Kreditpaket in Höhe von 60 Milliarden Euro für die Griechen beschlossen, berichtete gestern die Nachrichtenagentur Dow Jones. In der griechischen Zeitung Kathimerini ist sogar von 80–100 Milliarden die Rede.

EU-Experten prüfen Spar-Anstrengung der Griechen
Offiziell wird das zwar noch dementiert –aber das war bisher immer so bei den Hilfspaketen für die Euro-Schuldenländer. Und die Indizien, dass die Griechen aus ihrem Schuldenloch nicht rauskommen, sind deutlich:

  • Athen verfehlt die vereinbarten Sparziele. Zwar wurde das Defizit von 2009 auf 2010 von 15,4 auf 10,5 Prozent reduziert – ausgemacht waren aber 8,1 Prozent. Die Zahlen seien „besorgniserregend“, so die EU.
  • Statt zu sinken, wächst der griechische Schuldenberg weiter. Weil das Land tiefer in die Rezession gerät, gehen auch die Steuereinnahmen massiv zurück.
  • Dass die Griechen sich, wie ursprünglich geplant, 2012 wieder selbst Geld über den Kapitalmarkt besorgen könnten, um ihre Schulden zu bedienen, sei eine Illusion, sagen Experten. Rating-Agenturen haben die Kreditwürdigkeit Athens immer weiter auf Ramsch-Status herabgestuft.

Österreich hat Athen bisher 1,2 Mrd. Euro überwiesen
Derzeit prüfen Experten von EU-Kommission, IWF und Europäischer Zentralbank (EZB) in Athen, ob die Griechen bei den Sparzielen im Soll liegen. Über neue Hilfen bzw. Erleichterungen bei der Rückzahlung der laufenden Kredite werde erst danach entschieden, sagt Deutschlands Kanzlerin Merkel.

Von dem 110-Milliarden-Paket hat Griechenland bisher 53 Mrd. erhalten. Österreich hat 1,2 Mrd. Euro überwiesen und ist insgesamt mit bis zu 2,3 Mrd. beteiligt. Die nächste Tranche wird Ende Juni fällig.

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