Kein Geld mehr

Griechenland geht am 20. Juli Pleite

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Die Eurozone bereitet sich auf neue Verhandlungen nach den Wahlen vor.

Das hoch verschuldete Griechenland hat griechischen Medienberichten zufolge noch ausreichend Geld, um seine Rechnungen bis zum 20. Juli zu bezahlen. Dem Land stünden noch 2 Mrd. Euro zur Verfügung, um Beamtengehälter und Renten auszuzahlen, berichteten griechische Medien am Mittwoch. Demnach stammt die Angabe aus einem Treffen von Vertretern des Finanzministeriums mit dem Linksbündnis Syriza, das als Favorit bei der Parlamentswahl am Sonntag gilt. Das Ministerium wollte die Berichte nicht kommentieren.

Richtungsweisende Wahlen

Die Griechen sind am Sonntag erneut zur Stimmabgabe aufgerufen, da nach der Wahl Anfang Mai eine Regierungsbildung scheiterte. Sollte Syriza die neue Regierung anführen, steht dem Land eine unsichere Zukunft bevor: Das Linksbündnis hat im Wahlkampf erklärt, die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Sparvereinbarungen aufkündigen zu wollen. In diesem Fall droht dem Land ein Stopp der Hilfszahlungen und somit die Staatspleite, da das finanzielle Überleben des Landes von den internationalen Notkrediten abhängig ist.

Griechenland könnte dann gezwungen sein, die Euro-Zone zu verlassen und wieder seine eigene Währung einzuführen. Das wäre ein bisher einmaliger Vorgang in der Geschichte der europäischen Währungsunion. In der EU werden bereits Notfall-Szenarien für diesen Fall durchgespielt, wie die EU-Kommission am Dienstag bestätigte. Die Folgen eines Euro-Austritts des Landes sind ungewiss, es werden gefährliche Schockwellen befürchtet, die auch die angeschlagenen Euro-Länder Italien und Spanien mitreißen könnten.

Verhandlungen
Um einen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro abzuwenden, bereitet sich die Euro-Zone nach Angaben der "Financial Times Deutschland" auf Verhandlungen über eine Lockerung des harten Sparprogramms vor. Denn unabhängig vom Wahlausgang am Sonntag werde jede neue Regierung Nachverhandlungen verlangen, berichtet das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf EU-Kreise.

EU-Diplomaten bezeichneten es als möglich, dass die Finanzminister der Euro-Länder noch am Sonntagabend nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse in Griechenland telefonisch die Lage diskutieren. "Wenn es einen Erdrutsch zugunsten der extremen Linken gibt, muss man sich beraten", sagte ein Diplomat. Ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder sei nicht vorgesehen. Der nächste reguläre EU-Gipfel findet am 28. und 29. Juni statt.

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