Notkredit: EU-Patient geht Bargeld aus, EZB hilft mit vier Milliarden Euro.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen totalen Bankrott Griechenlands in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vorerst abgewendet. Athen war das Bargeld ausgegangen, die nächste Tranche der EU-Hilfe von 31 Mrd. Euro ist (wenn überhaupt) erst im September fällig.
Die EZB sprang rettend ein und erlaubte der griechischen Notenbank die Ausgabe von zusätzlichen kurzfristigen Notkrediten in Höhe von vier Milliarden Euro, meldete Die Welt.
Statt Rettungsschirm musste Notenbank zahlen
Da die EZB selbst keine griechischen Staatsanleihen mehr als Pfand für normale Zentralbankkredite akzeptiert, blieb nur dieser rechtlich fragwürdige Weg über Notkredite der Bank of Greece –- eine Vorgangsweise, die innerhalb der EZB umstritten ist.
Kritisiert wurde, dass eine solche Zwischenfinanzierung nicht Sache der Notenbank sei: Der Rettungsschirm EFSF hätte für Athen bezahlen müssen. So aber musste wieder das Euro-System der Notenbanken einspringen.
Damit sind Gehaltszahlungen für griechische Beamte und soziale Notdienste im Land zumindest bis September weitgehend gesichert.
Sparpaket in Spanien
Noch ein Sparpaket: Das Euro-Krisenland Spanien muss bis 2014 insgesamt gigantische 102 Milliarden Euro einsparen. Bisher waren schon Einsparungen von 65 Milliarden Euro geplant, gegen die es im Land seit Wochen scharfe Proteste gibt. Außerdem schloss Premier Mariano Rajoy nicht aus, dass Spanien unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss.