Neuverschuldung 15,4%

Griechenland: Mehr Schulden, als gedacht

15.11.2010

Die Regierung nennt nun ein höheres Staatsdefizit von 9,4 Prozent.

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8,1 Prozent - dieses Defizitziel hatte Griechenland angepeilt. Dieses Ziel war auch Grundlage für die Vereinbarungen des maroden Staates mit der EU und dem Internationalem Währungsfonds über Hilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro für Athen. Doch: Griechenland wird in diesem Jahr deutlich mehr Schulden machen als bisher angenommen. Das Staatsdefizit werde voraussichtlich 9,4 Prozent betragen, teilte die Regierung in Athen am Montag mit.

Schuld sind die neuen Schulden
Grund für die höheren Defizitzahlen für dieses Jahr ist eine ebenfalls deutliche Korrektur der Zahlen zur Neuverschuldung 2009. Demnach betrug das Defizit im vergangenen Jahr 15,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im April hatte Griechenland noch eine Neuverschuldung von 13,6 Prozent für 2009 vermeldet. Da das Defizit dieses Jahres sich aus einer Senkung der Neuverschuldung im Vergleich zum Vorjahr definierte, stiegen auch die diesjährigen Zahlen.

Griechenland katapultierte sich somit an die Spitze der Defizitländer in der EU, noch vor Irland, das mit 14,4 Prozent Defizit an zweiter Stelle liegt. Auch beim Schuldenstand liegt Griechenland mit 126,8 Prozent des BIP an der Spitze, gefolgt von Italien mit 116 Prozent und Belgien mit 96,2 Prozent.

Zum Vergleich: Für Österreich errechnet Eurostat ein Defizit von 3,5 Prozent und eine Verschuldung von 67,5 Prozent.

EZB mahnt: Defizitziele sind einzuhalten
Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, betonte Montag bei einer Pressekonferenz am Rande einer Osteuropakonferenz (CEEI) der Nationalbank in Wien, dass es für die EZB wichtig sei, dass Griechenland im nächsten Jahr die projektierten Defizitziele einhalten werde. Athen müsse die Politik der Sanierung und Konsolidierung fortsetzen, appellierte er.
 

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