Detektiv macht Druck
Guggi hat Kulterer-Gespräch auf Band
18.08.2010
Der von der Hypo nicht bezahlte Detektiv verfügt über brisante Infos.
Detektiv Dietmar Guggenbichler, bekannt u.a. als Lucona-Aufdecker, könnte für Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer noch richtig unangenehm werden. Denn Guggenbichler ermittelte seit Juni 2006 im Auftrag Kulterers (vermittelt über Jörg Haider) zu etlichen Problemfeldern der Bank, nicht zuletzt in Kroatien. Guggenbichler hatte bereits 2006 Informationen zu den Deals mit dem kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec.
Mitschnitte von Gesprächen mit Ex-Hypo-Chef
"Schon damals habe ich Kulterer unter anderem davor gewarnt“, so Guggenbichler zu ÖSTERREICH. Und "Guggi" weiß richtig viel. Nicht nur zu Kroatien, auch zu weiteren möglicherweise strafrechtlich relevanten Aspekten. So habe er den Mitschnitt eines Gesprächs mit Kulterer vom August 2006, wo dieser ihm sage, er habe nicht vor, die Hypo an die Börse zu bringen. "Das Schlimmste für den Haider wird, wenn ich nicht an die Börse gehe", soll Kulterer gesagt haben. Öffentlich hat er einen Börsengang danach weiter propagiert. Eine "bewusste Täuschung" als Vorbereitung für den Deal mit Hypo-Investor Tilo Berlin, vermutet Guggenbichler.
Was den Privatermittler persönlich auf die Palme bringt: "Ich habe Kulterer auftragsgemäß Informationen geliefert, aber kein Geld bekommen.“ Vereinbart waren 250.000 Euro Honorar. Nur weil er das nicht erhielt, konnte er den 150.000 Euro-Kredit von der Hypo nicht bedienen, der jetzt als Beispiel eines unbesicherten Darlehens angeführt wird, und schlitterte in die Pleite. Guggenbichler hat Kulterer in dieser Causa wegen Betrugsverdachts angezeigt.